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Aus Briefen an die Redaktion

Stufenlösung birgt
große Gefahren


Mit Details der Planung für die Eschstraße beschäftigt sich der Schreiber dieses Leserbriefes:

Am 1. März fand im Bünder Ratssaal die Vorstellung des Entwurfs der Neugestaltung der Eschstraße und Bahnhofstraße statt. Der Entwurf der Planerin Anke Deeken sieht vor einigen Geschäftshäusern in der Bahnhofstraße und in der Eschstraße Stufenanlagen vor, die allmählich in den Straßenbelag übergehen. Es ist auch eine einzelne Stufenanlage im Bereich Nanu-Nana/Tchibo geplant, die bis zu 1/3 in die Eschstraße hineinragt.
Bei der anschließenden Diskussion habe ich Frau Deeken meine Bedenken hinsichtlich der Gefährlichkeit einer solchen Stufenlösung geäußert. Die Planerin hat mir daraufhin geantwortet, dass die Bürger die ersten Male zwar über die Stufen stolpern oder auch stürzen könnten, aber wenn sie einige Male gestolpert und gestürzt seien, würden sie sich an diese Lösung irgendwann gewöhnen! Diese zynische Äußerung der Planerin zeigt doch, dass eine Stufenanlage wie sie in Bünde geplant ist, für die Verkehrssicherheit der Besucher dieser Stadt extrem problematisch ist. Auch wenn sich die Bünder an die Stufen nach einigem Stolpern und Stürzen gewöhnt haben, wie steht es dann mit den Besuchern, die von auswärts kommen?
Hat sich Frau Deeken einmal darüber Gedanken gemacht, dass diese Stufen ganz besonders bei Eis und Schnee gravierende Probleme für die Menschen darstellen? Bei diesen Witterungsverhältnissen ist es in anderen Städten unter ähnlichen Umständen schon oft zu gefährlichen Stürzen gekommen.
Hat sich Frau Deeken einmal darüber Gedanken gemacht, dass die Bevölkerungsgruppe der über 60-Jährigen heute schon einen Anteil von über 25 Prozent ausmacht? Etwa ein Drittel dieser Altersgruppe ist sehbehindert. Was passiert, wenn ein alter Mensch über die Stufen stürzt und als Folge dieses Sturzes schwere körperliche Schäden bleiben?
Hat sich Frau Deeken einmal darüber Gedanken gemacht, wer die Haftung bei solchen Unfällen übernimmt?
Das jetzige stufenfreie Ansteigen hat sich seit über 25 Jahren bestens bewährt. Bei einer solchen stufenfreien Lösung können die von mir geschilderten Gefahren nicht eintreten. Warum soll eine bewährte Lösung durch eine Lösung mit einem hohen Gefährdungspotenzial ersetzt werden?
Ich kann nur hoffen, dass diejenigen, die über diesen Entwurf zu entscheiden haben, sich der gefährlichen Situation bewusst sind und nur einem Entwurf zustimmen werden, der einen stufenfreien und ungefährlichen Zugang zu den Geschäften in der Bahnhof- und Eschstraße ermöglicht.

MARTIN DUSTMANN 32257 BÜNDE

Artikel vom 18.03.2006