20.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kinder singen von Anfang an - auch Zuhause

Delegierte der Chöre aus Nordost-Westfalen treffen sich in Isenstedt zum Kreissängertag


Espelkamp-Isenstedt (stef). Aus ganz Nordost-Westfalen waren die Sangesfreunde am Samstag angereist, um sich im Kaiser-Dorfkrug in Isenstedt zur Jahreshauptversammlung zu treffen. Der Rückblick auf das vergangene Jahr und Neuordnungen standen auf dem Programm. »Singen von Anfang an - auch zu Hause«, lautete eine der Botschaften des Kreissängertages. Um zu verhindern, dass deutsches Liedgut verloren gehe, müsse das Singen in den Familien gefördert werden. Der Isenstedter Kinderchor mit Leiterin Petra Wilzewski demonstrierte, wie viel Spaß das machen kann. Mit einem zweistimmigen »Alle Vögel sind schon da« erfreuten sie die 100 Anwesenden, bevor diese zu den Regularien übergingen.
Fritz Honermeier aus Herford moderierte als Vorsitzender des Sängerkreises Nordost-Westfalen den Nachmittag. Nachdem der Verstorbenen ehrend gedacht worden war, trug Honermeier statistische Daten vor. Im Sängerkreis gibt es 74 Erwachsenenchöre, dazu kommen sechs Kinder- und Jugendchöre sowie zwei Instrumentalgruppen. Der Landesverband zählt 102 053 aktive Mitglieder mit 1884 Leitern in 3210 Gruppen. Im vergangenen Jahr fanden 42 A-Konzerte, zwölf B-Konzerte, zwei C-Konzerte und elf D-Veranstaltungen des Sängerkreises Nordost-Westfalen statt. In den einzelnen Chören waren 98 Ehrungen für langjährige Singtätigkeit vorgenommen worden. Ein echtes Jubiläum, nämlich 75-jährigen Geburtstag, konnte die Chorgemeinschaft Porta Westfalica feiern. Der bisherige Kreischorleiter Berthold Winkelmann wurde verabschiedet. An seine Stelle trat Reinhard Neumann.
Sorge bereitet dem Sängerbund die Kürzung der Zuschüsse. Die Landesförderung wurde für 2006 ganz gestrichen. Um die für wichtig erachtete Seminararbeit aufrecht zu erkalten, wurde entschieden, einen Teil der Oddset-Mittel für diese Förderung zu verwenden. Um die Existenz der Chöre auf Dauer zu sichern, gründete der Sängerbund NRW eine Chorstiftung. Alle Sängerkreise sind aufgerufen, diese Stiftung zu einer finanzstarken Einrichtung aufzubauen. Jede noch so kleine Spende sei eine große Hilfe, hieß es.
Als Neuerung vermeldete Honermeier die Absicht des Sängerbundes NRW, bis 2007 auf Landes- und Kreisebene mit dem Allgemeinen Sängerbund zu fusionieren. »Damit folgen wir dem Beispiel der Chorverbände ÝDeutscher SängerbundÜ und »Deutscher Allgemeiner Sängerbund« zum ÝDeutschen ChorverbandÜ in 2005.« Hingewiesen wurde bereits auf die Jubiläen in 2007: Der Gemischte Chor Gestringen feiert 100. Geburtstag und seit 75 Jahren besteht der MGV Tonnenheide.
Besonderes Anliegen war den Anwesenden die Förderung von musikalischer Früherziehung und Eltern-Kind-Singgruppen. Honermeier erinnerte noch einmal an die Altersstruktur im Sängerkreis NRW von nur 215 Kindern und Jugendlichen gegenüber 2106 erwachsenen Mitgliedern, von denen 1480 älter als 60 Jahre sind. Um eine langfristige Bindung an die Chöre zu erreichen, müssten Kinder frühzeitig motiviert werden, so Honermeier. Dazu stellte er ein neues Liederbuch mit CD vor: »Toni im Liedergarten«. »111 und 1 Lieder« sowie eine Toni-Handpuppe begleiten Kinder und ihre Familien durch den Tag, das Jahr und die vielen Situationen des kindlichen Alltags. Die Chorleiterin Christina Abruszat berichtete über die Arbeit mit Kleinkindern: »Singen ist ein wichtiges Element der Persönlichkeitsentwicklung. Sie fördert die Sprachentwicklung, die Kreativität und unterstützt die sozialen Kompetenzen.«

Artikel vom 20.03.2006