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»Das Thema Nationalpark hat sich erledigt«

Heute im Gespräch: Minister Eckhard Uhlenberg (CDU)

Düsseldorf (WB). Minister Eckhard Uhlenberg (CDU) besteht nicht mehr auf einem Votum der Region zum Biosphärenreservat bis zum Sommer. Reinhard Brockmann fragte nach beim Minister für Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft.
Eckhard Uhlenberg, NRW-Minister für Umwelt und Landwirtschaft.
Mussten Sie nach dem Protest der Land- und Forstwirte sowie aus Teilen der CDU zurückstecken?Uhlenberg: Ich möchte das voneinander trennen: Zunächst ging es um einen Nationalpark. Hier haben wir deutlich erklärt, dass das Thema in der Senne erledigt ist. Die alte Landesregierung hat ja die Senne um die Egge erweitert. Es gibt aber für einen Nationalpark in diesem Bereich keine Unterstützung. Das habe ich zur Kenntnis genommen. In einem Brief an den Landrat des Kreises Paderborn habe ich mitgeteilt: Das Thema Nationalpark hat sich erledigt.
Bliebe das Bio-Reservat.
Uhlenberg: Eine andere Frage ist, ob es nicht sinnvoll sein kann, auf den staatlichen Flächen im Bereich Egge statt des Nationalparks ein Biosphärenreservat einzurichten. Hierzu gab es auch Hinweise aus der Region.
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat in seiner Regierungserklärung gesagt: »Wir geben das Land den Menschen zurück.« Im Gegensatz zur Vorgängerregierung setzen wir den Bürgern nicht irgendetwas vor - nach dem Motto: Vogel friss oder stirb. Wir diskutieren das mit den Menschen vor Ort.

Reichen die vorhandenen 88 Naturschutzgebiete und der »Naturpark Egge/Südlicher Teutoburger Wald« nicht aus? Uhlenberg: Das sind alles Argumente, die ich im Rahmen der Beratung wahrnehme.

Sitzen Sie zwischen den Stühlen? Den Landwirten gegenüber stehen die Grünen, Naturschützer und Naherholer sowie die Kurorte. Deren Position: Wenn, dann richtig, ein Nationalpark ist besser zu vermarkten. Uhlenberg: Noch einmal: Es gibt in der Region keine Unterstützung für einen Nationalpark. Wir haben daraus die Konsequenzen gezogen und betreiben das Verfahren nicht weiter. Um das Biosphärenreservat gibt es eine breite Diskussion. Nach den großen Ferien wird eine Entscheidung getroffen.

In NRW soll es einen zweiten Nationalpark geben. Kommt jetzt das Münsterland zum Zuge? Uhlenberg: In diesem Diskussionsprozess befinden wir uns zurzeit.

Artikel vom 17.03.2006