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50 Timken-Mitarbeiter in Spenderkartei

Typisierung für Knochenmarkspende - Lebensrettung für Leukämiekranke

Halle-Künsebeck (SKü). Sich für die deutsche Knochenmarkspender-Datei typisieren zu lassen, versteht Timken-Werkleiter Alexander Dolipski als gesellschaftliche Aufgabe und Verantwortung. Mit ihm ließen sich jetzt 49 Timken-Mitarbeiter typisieren.

Der Anstoß zu der Aktion kam von Mitarbeiter Uwe Hanheide, der sich aufgrund eines Leukämiefalls im privaten Umfeld mit der Thematik der Knochenmarkspende auseinander gesetzt hatte. Denn leider ist die Spenderkartei in Deutschland noch viel zu klein. Da Solidarität und Gesundheitsbewusstsein bei den Timken-Mitarbeiter in Künsebeck keine Fremdworte sind, dauerte es nach Veröffentlichungen am Schwarzen Brett und in der Betriebszeitung nicht sehr lange, bis sich eine stattliche Zahl von Mitstreitern für die Typisierung fand.
Für die Typisierung, so erläuterte Werkarzt Dr. Johann Gips, wird lediglich eine Blutprobe entnommen. Die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei gGmbH) lässt dann in Laboren die Oberflächenmerkmale der Blutzellen vergleichen, ob der Spender aufgrund seiner Merkmale für eine Knochenmarkspende infrage kommt. Je größer die Datei ist, umso größer sind die Überlebenschancen von Leukämiekranken, die auf eine Knochenmarkspende angewiesen sind. Personen, die sich typisieren ließen, können übrigens jederzeit wieder abspringen. Im seltenen Fall der Spende wird das lebensrettende Knochenmark aus einem Beckenknochen im Hüftbereich entnommen.
Das eigentliche Problem an den Typisierungsaktionen sind die Kosten. 50 Euro kostet die Laboruntersuchung. Die Firma Timken gab schon 500 Euro hinzu, also zehn Euro je Spender. Dennoch zog die DKMS bei 50 Spendern aus finanziellen Gründen eine Grenze. Tatsächlich hätten wohl 20 Spender mehr mitgemacht.
Wie Werkleiter Dolipski ergänzend erläuterte, legt das Unternehmen Timken auf die Gesundheitsvorsorge bei immer älter werdenden Mitarbeitern, derzeit insgesamt noch 720 in Künsebeck, gesteigerten Wert. Dazu gehören zum Beispiel eine Rückenschule sowie eine Darmkrebsaktion im vergangenen Jahr. Bei 130 Teilnehmern gab es sechs positive Befunde. Drei Mitarbeiter ließen daraufhin eine Darmspiegelung machen, bei einem wurde ein bösartiger Befund festgestellt.

Artikel vom 17.03.2006