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Bei 1204 Einsätzen
106 Menschen gerettet

Feuerwehr Paderborn: neue Spezialeinheit im Sommer

Von Julia Queren (Text und Fotos)
Paderborn (WV). Mehr Alarmierungen gingen bei der Feuerwehr Paderborn im vergangenen Jahr ein, die Einsatzstunden steigerten sich und doch ist die Zahl der Einsätze rückläufig. Das geht aus dem Bericht der Wehr über das Geschäftsjahr 2005 hervor.

1204 mal galt es, zu Brand- und Hilfeleistungseinsätzen auszurücken. »Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um zehn Prozent«, so Stadtbrandinspektor und stellvertretender Feuerwehr-Leiter Hubertus Henning bei der Jahreshauptversammlung am Freitag in der Schützenhalle Benhausen. Bei 491 Brandeinsätzen wurden 15 Personen gerettet, 91 waren es bei den 713 Hilfeleistungen. »In letzterem Bereich konnten unsere Einsatzkräfte 15 Menschen nicht mehr helfen«, bedauert der Leiter der Feuerwehr, Brandoberamtsrat Ralf Schmitz.
Erfreulicher dagegen die Entwicklung des Personals: 805 Männer und Frauen engagieren sich insgesamt in der Feuerwehr, im Musik- und im Spielmannszug, in der Ehrenabteilung und der Jugendfeuerwehr - immerhin ein Zuwachs um 1,1 Prozent. 114 hauptberufliche Einsatz- und fünf Verwaltungskräfte machen die Feuerwehr zu einem der größten städtischen Ämter. Darüber hinaus unterstehen Ralf Schmitz 357 rein ehrenamtlich tätige Feuerwehrfrauen und -männer in den einzelnen Löschzügen. Sie zusammen leisteten im vergangenen Jahr 10 451 Einsatzstunden - fast 1100 mehr als im Vorjahr (9369).
Eine große Belastung für die Aktiven stellen nach wie vor die blinden Alarme dar, die von Brandmeldeanlagen ausgelöst werden. »2005 schlugen diese mit mehr als 200 zu Buche, hier muss weiterhin an Verbesserungen gearbeitet werden«, fordert Henning.
Schon eine Verbesserung erfahren hat dagegen der Löschzug Elsen, dem im zurückliegenden Jahr die Einliegerwohnung des Gerätehauses übergeben wurde, damit auch die Jugendfeuerwehr ihren festen Platz hat. An der Feuerwache Nord erfolgt derzeit der Neubau einer Werkstatthalle, das Neubauvorhaben Gerätehaus Schloß Neuhaus kombiniert mit einer Rettungswache befindet sich in der Planungsphase und für ein neues Gerätehaus in Benhausen wurden die Weichen gestellt.
Der Aufbau der SEG Rettungstaucher wird in diesem Jahr abgeschlossen. »Somit steht der Feuerwehr rechtzeitig zur Sommerzeit eine weitere Spezialeinheit zur Verfügung«, freut sich Ralf Schmitz, der als weiteres Projekt für 2006 den Einsatz eines Behandlungsplatzes in Zusammenarbeit mit dem Kreis Höxter bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Gelsenkirchen nannte.
Der I. Beigeordnete Dieter Bartha, dem die Feuerwehr-Kameraden in seinem letzten Dienstjahr mit einer Bilder-Präsentation und stehenden Ovationen für das gute Miteinander dankten, nahm gemeinsam mit Ratsmitglied Dietrich Honervogt (CDU) und Landrat Manfred Müller die Ehrungen vor. Das Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft erhielten Rainhard Hüser (ohne Löschzug), Ralf Schmitz (Mitte Ost), Peter Osterholz (Süd West), Ralf Gockel, Michael Klöker (Elsen), Thomas Bruns (Marienloh), Jürgen Patt und Franz-Josef Zimmermann (Wewer). 35 Jahre dabei und nun Träger des Ehrenzeichens in Gold sind Klaus Meilwes, Horst-Werner Willeke (Mitte Ost), Franz-Josef Halsband (Marienloh) und Elmar Jöring (Neuenbeken). Ein halbes Jahrhundert gehören Johannes Thrien, Johannes Diekneite (Ehrenabt. Kernstadt), Kurt Husemann (Ehrenabt. Schloß Neuhaus), Ernst Wewer, Josef Vollmer (Ehrenabt. Neuenbeken) und Heinrich Wigge (Ehrenabt. Wewer) der Feuerwehr an. Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurden Bernhard Hoffmeister und Hermann Buschmeier aus der Ehrenabteilung Dahl geehrt.

Artikel vom 20.03.2006