20.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Franz und Wiens: böse
Überraschung vereitelt

TuS gegen Telgte nach 27:18 nur 37:35 vorn


Steinhagen-Brockhagen (vos). TuS Brockhagen bleibt Tabellenführer der Handball-Landesliga. Viel mehr Positives gab es aus TuS-Sicht vom 37:35 (23:16)-Sieg gegen TV Friesen Telgte allerdings unter'm Strich nicht zu vermelden.
6:1 nach nur 270 Sekunden, 27:18 nach 36 Minuten - die Zwischenstände lassen einen glatten Gang des Primus' gegen das ersatzgeschwächte Kellerkind vermuten. Doch nur zwischenzeitlich sah es nach einem standesgemäßem »Arbeitssieg« aus.
Besonders Brockhagens Rückraum-Achse Deppe/Harbert/Kalms kombinierte zunächst nach Belieben. Neben einer Roten Karte (Rensmann/29.) kam bei den Gästen hinzu, dass Keeper Busch einen schwachen Tag erwischte und im kompletten ersten Abschnitt nur einen Ball entschärfte.
Doch genau wie ihr Schlussmann wussten sich auch die Telgter Feldspielernach der Pause zu steigern. Und weil Brockhagen gleichzeitig, im Gefühl des sicheren Sieges, seine Stammkräfte offensichtlich schon für das Spitzenspiel am nächsten Wochenende schonte, wurde es Mitte der zweiten Hälfte plötzlich wieder spannend. Beim 26:30 (46.) rochen die Gäste erstmals Lunte, bei den Gastgebern häuften sich hingegen die unbedachten Aktionen. Und so passte die schmerzhafte Szene ins Bild, in der Christian Kalms seinen eigenen Kreisläufer Lars Höcker aus kurzer Distanz k.o. warf.
Während Höcker den Rest des Spiels mit einem Eisbeutel am Kiefer auf der Bank verbrachte, kam das gesamte Team des Spitzenreiters plötzlich ins Wanken. 34:33 - eine Minute vor dem Ende war die einst komfortable Führung dahingeschmolzen. Beim 36:35 zitterte die gesamte Halle davor, dass Telgte seinen Ballbesitz in den Ausgleich ummünzen würde. Doch weil Martin Franz den Wurf mit dem Fuß parierte und im Gegenzug Peter Wiens zum 37:35 traf, zog Brockhagen seinen Kopf letztendlich doch noch aus der Schlinge.
Ein Sieg, über den sich Coach Uwe Sonntag nicht wirklich freuen wollte: »Das war heute eines Spitzenreiters nicht würdig!«

Artikel vom 20.03.2006