Von Stephan Arend (Text und Fotos) Steinhagen (WB). Zwei Heimspiele, zwei Niederlagen. Vom begeisternden Offensivfußball, mit dem Landesligist Spvg. Steinhagen Ende 2005 auf Platz drei gestürmt war, ist nichts mehr zu sehen. Auch beim 1:2 (1:0) gegen den Bünder SV lieferten die Gastgeber über weite Strecken eine leblose Vorstellung ab.
Steinhagen Ende 2005 und Steinhagen Anfang 2006 - ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das beste Beispiel dafür ist Tolga Evcimen. Der Torjäger läuft nicht nur seiner Form hinterher, sondern ließ auch den letzten Biss vermissen. Das brachte den Trainer auf die Palme: »Schönwetter-Fußball«, schimpte Stefan Studtrucker und wechselte seinen eigentlich gefährlichsten Angreifer in der 63. Minute beim Stande von 1:1 aus. Für Evcimen rückte der gelernte Mittelfeld-Akteur Thomas Köhler in die Sturmspitze. Kein gewagtes Experiment, denn schlechter konnte es ja nicht werden. Dabei hatte dieser kalte Nachmittag aus Sicht der Platzherren durchaus vielversprechend begonnen. Nach Sören Kapelskis Führungstreffer war Steinhagen am Drücker und hätte die Führung sogar ausbauen können. Doch was sich Ende der ersten Halbzeit bereits andeudete, setzte sich nach der Pause fort. Bünde investierte einfach mehr in diese Partie, baute Druck auf und wurde für das größere Engagement mit dem Ausgleich belohnt. Die Elfmeter-Entscheidung des Schiedsrichters und seine gesamte Leistung bezeichnete Studtrucker nach der Partie als Frechheit (»alle strittigen Entscheidungen fielen gegen rot aus«). Der Coach stellte aber klar, dass die Vorstellung seiner Schützlinge keinen Deut besser war: »Die Niederlage haben wir uns selber zuzuschreiben.« Es passte in das Bild einer verkorksten Begegnung, dass »Bündes schwächster Spieler (so Studtrucker) per Sonntagsschuss den entscheidenden Treffer erzielte. Auf der Gegenseite hatte zuvor André Huber die Latte getroffen. Die unnötige Ampelkarte gegen Sonad Taner (82./Rangelei mit seinem Gegenspieler) brachte die Spvg. dann um einen der letzten Trümpfe. Sekunden vor dieser Aktion hatte Studtrucker seinen Kapitän vor die Abwehr beordert, um eine druckvolle Schlussoffensive einzuleiten. Spvg. Steinhagen: Hunke - Taner - Wunderlich, Kapelski (37. Vorat) - Huber, Nagel, Eisinger - Breucker (72. Kopka), Hofbüker, Bas - Evcimen (63. Köhler). Bünder SV: Schmidt - Fischer, Bredenkötter, Schnitker, Deutsch, Ben Aziza (84. Batterton), Lutz, Gorr, Yeung (73. Hiller), Rottmann, Aycik (86. Taubert). Die Tore 1:0 (18.) Sören Kapelski. Einen indirekten Freistoß aus 18 Metern schlenzt der Ex-Bünder mit links flach in die Torwart-Ecke. 1:1 (61.) Toni Yeung. Bedrängt von Taner scheitert Yeung an Spvg.-Keeper Hunke, kommt dabei zu Fall. Der Schiedsrichter entscheidet auf Elfmeter, den der Gefoulte selber sicher verwandelt. 1:2 (79.) Tobias Lutz. Nach Eckball und Kopfballabwehr schmettert Lutz den Ball volley aus 30 Metern zum Siegtreffer in die Maschen.
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