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Frühlingserwachen und eine Wunderheilung

Fußball-Landesliga: SC Herford holt nach toller Leistung einen Punkt - Ex-Keeper Klingbeil verhindert Siegtreffer


Von Harald Schwabe
Herford (HK). Frühlingserwachen beim Sport-Club Herford. Nur eine Woche nach der schweren Finanzkrise hat man sich beim heimischen Fußball-Landesligisten schon wieder berappelt und einen wundersamen Heilungsprozess eingeleitet. Erst sorgte ein Sponsor, der nicht genannt werden will (es soll sich, wie zu hören war, um einen Möbelfabrikanten handeln), für frisches Geld in der Vereinskasse, dann stand Führungsspieler Tim Steffen trotz einer Scharlacherkrankung auf dem Platz. Und zur Freude der 130 Zuschauer zeigte die Mannschaft beim hoch verdienten 0:0 gegen den Tabellenzweiten TuS Dornberg eine gute Moral und eine starke Leistung.
Schon nach der ersten Halbzeit ging der SC als klarer Punktsieger in die Kabinen, da die Gäste in den ersten 45 Minuten nicht einen Torschuss zu verzeichnen hatten. Herford dagegen besaß drei gute Torchancen, die aber vom überragenden Gästekeeper und früherem Herforder Tim Klingbeil allesamt vereitelt wurden. 5. Minute: Tim Steffen taucht nach einem Steilpass vor Klingbeil auf, aber sein Heber geht am Tor vorbei 7. Minute: nach Steilpass von Christian Schnitker steht Sead Jusufi blank vor dem Dornberger Kasten und wieder verkürzt Klingbeil gekonnt den Winkel und rettet das 0:0 in die Pause. Die Gäste, immerhin Tabellenzweiter und mit Wiederaufstiegsambitionen in dieser Saison, spielten nur mit einer echten Spitze und wirkten trotz ihrer massiven Abwehrarbeit anfällig in der Deckung.
Der enorme Druck und die große Laufbereitschaft der Herforder setzte sich auch in der zweiten Hälfte fort. Erst rauschte ein Kopfball von Schnitker, der völlig frei stand, nur um Zentimeter am Pfosten vorbei, dann drückte der mitstürmende Sven Kämmerer eine Rechtsflanke von Volkan Arslan genau in die riesigen Fangarme von Klingbeil.
Nach gut einer Stunde brachte Dornbergs Trainer Jürgen Prüfer mit Tomas Franke eine weitere Spitze. Doch die Platzelf ließ sich davon nicht beeindrucken. Erst zwang Wladimir Wingert mit einem Kopfball in den Winkel Klingbeil zu einer Superparade, dann musste Dornbergs Torwart platzierte Schüsse von Ferrat Colak und Wingert aus dem Eck fischen. Dornberg war eigentlich nur fünf Minuten lang so richtig anwesend. In dieser Phase musste Herfords Torwart Stefan Tillmann einen Kopfball von Adis Hasic und einen Freistoß von Ivan Kandic entschärfen.
Gästetrainer Jürgen Prüfer sprach von einem gewonnenen Punkt. Mehr sei für sein Team nicht drin gewesen, da der SC Herford erstaunlich leidenschaftlich und aggressiv aufgetreten sei.
SC Herfords Coach Peter Kuckelkorn bedankte sich artig für das dicke Lob und sprach von einem Punktgewinn für die Moral. Er sei froh, nach den Turbolenzen der letzten Wochen nun wieder zu sportlichen Dingen etwas sagen zu können. Herford habe eigentlich den Sieg verdient gehabt. Nach dem Auftritt seiner Schützlinge sei er guter Hoffnung, dass das sportliche Ziel, spricht der Klassenerhalt, erreicht werde.

Artikel vom 20.03.2006