18.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Um halb vier Uhr morgens ist die Nacht vorbei

Schlänger Winterdienst sorgt für gute Straßenverhältnisse im kältesten Winter seit Jahren

Von Victor Fritzen (Text und Foto)
Schlangen (SZ). Es ist halb vier Uhr in der Früh. Für Reinhard Richts, Leiter des Schlänger Bauhofes, ist die Nacht vorbei. Er steht auf und schaut aus dem Fenster: Neuschnee. Jetzt muss er sich sputen. Schnell anziehen, ein heißer Kaffee und dann geht es raus - auf die Schlänger Straßen.

So in etwa beginnen schon seit mehreren Monaten die Tage für die zwölf Mitarbeiter des Bauhofes. Schneegestöber und überfrierende Nässe lassen ihnen kaum eine ruhige Minute. Im Schichtdienst sind sie seit Anfang November im Einsatz.
Jede Woche werden sieben Leute eingeteilt. Einer muss ganz früh raus, für ihn klingelt um halb vier der Wecker. Ein kritischer Blick nach draußen verrät meistens schnell, dass es nun Zeit wird. Die anderen Kollegen werden aus ihren sanften Träumen gerissen. Jetzt muss es schnell gehen. Am Bauhof in der Industriestraße ist Treff. Dort sind stets 150 Tonnen Salz bevorratet. Doch für einen Winter reicht das nicht. »Wir benötigen jeden Winter etwa 350 Tonnen Salz«, berichtet Reinhard Richts. 20 Gramm werden pro Quadratmeter Straße gestreut. Mit zwei riesigen Unimog-Streufahrzeugen und drei Treckern fahren die Bauhof-Mitarbeiter die Straßen in Schlangen, Oesterholz und Kohlstädt ab, räumen Schnee von der Fahrbahn und streuen Salz.
»Ich bin 15 Jahre hier beschäftigt, doch so einen kalten und verschneiten Winter habe ich seitdem noch nicht erlebt«, erzählt der Leiter des Bauhofes. Seine Mitarbeiter haben mittlerweile zahlreiche Überstunden angesammelt. Doch sie machen es gerne, wie Reinhard Richts erzählt: »Auf meine Leute kann ich bauen. Sollte hier morgen eine Seuche oder der Krieg ausbrechen, meine Männer wären da!«
Reinhard Richts hofft, dass der Winter Ende dieses Monats sein Treiben einstellen wird. Dann kümmern sich die Bauhof-Mitarbeiter wieder um die Instandhaltung der Straßen, Brücken und Bäche.

Artikel vom 18.03.2006