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Vorbereitung auf Zentralabi läuft an

Schüler stehen den neuen Regelungen mit gemischten Gefühlen gegenüber

Bünde (sb/mz). In diesen Tagen sind die Bünder Schüler der Jahrgangsstufe 13 damit beschäftigt, sich auf das Abitur vorzubereiten. Dabei werden sie die letzten sein, die von Schule zu Schule unterschiedlichen Anforderungen gegenüberstehen. Ab dem Schuljahr 2006/2007 wird in Nordrhein-Westfalen das Zentralabitur eingeführt. Die Vorbereitungen und die Umsetzung der neuen Vorgaben laufen auch in Bünde schon seit mehreren Monaten auf vollen Touren.
Bisher wurden die Abitur-Aufgaben dezentral von den jeweiligen Fachlehrern selber geschrieben und durch die Schulaufsichtsbehörde in Detmold abgesegnet.
Ab dem Abitur 2007 werden die Aufgaben jedoch zentral gestellt. Das bedeutet, dass zur Aufgabenstellung Fachausschüsse mit erfahreren Lehrkräften aus ganz Nordrhein-Westfalen gebildet werden und Vorschläge für Abiturprüfungsaufgaben erstellen, die vom Landesinstitut in Soest ausgewählt werden.
Um gut auf die neuen Umstände vorbereitet zu sein, gibt es seit einem halben Jahr bereits Einführungstagungen, an denen auch die Bünder Lehrer teilnehmen. Hier werden die Themenbereiche, die für die Abiturprüfungen 2007 relevant sind, den Fachlehrern vorgestellt. »Des Weiteren werden den Pädagogen dort so genannte »Operatoren« näher gebracht. Das sind Begriffe, Wörter oder Schlagwörter, die eine fest vorgeschriebene Bedeutung haben. Solche »Operatoren« sind zum Beispiel die Wörter »erklären« oder »beschreiben«, durch die die Schüler genau wissen, was in den Aufgaben von ihnen erwartet wird«, sagt der stellvertretende Schulleiter der Gesamtschule Rödinghausen, Andreas Hillebrand.
Um die Schüler auf das Zentralabitur vorzubereiten, gibt es für die Jahrgangsstufe zwölf bereits im Mai 2006 die ersten zentral gestellten Klausuren. So auch am Gymnasium am Markt, wie Schulleiter Bernhard Herrich erklärt: »Den Schülern soll damit die Angst vor der neuen, ungewohnten Art der Aufgabenstellung genommen werden.«
Das neue System wird in NRW eingeführt, um Bildungsgerechtigkeit und eine Einhaltung von Mindeststandards zu gewährleisten. Dr. Claudia Langer, Schulleiterin des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, sieht die Vorteile vor allem in der landesweiten Vergleichbarkeit der Leistungen: »Lehrer und Schüler sitzen jetzt in einem Boot, es wird überall die gleichen Anforderungen geben.«
Bernhard Herrich sieht auch Nachteile: »Sollte eine Lehrkraft für längere Zeit ausfallen, wird es schwer sein, die Vorgaben des Lehrplans zu erfüllen.«
Und wie sehen die Hauptbetroffenen, die angehenden Abiturienten die Neuregelung? Eher mit gemischten Gefühlen, wie eine Umfrage der BÜNDER ZEITUNG an den beiden Gymnasien ergab.
Weitere Information zum Zentralabitur gibt es im Internet.
www.learn-line.nrw.de

Artikel vom 23.03.2006