17.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Betroffenen
vor Ort ein
Forum bieten

Welttag zum Down-Syndrom

Verl (peb). Zum ersten Mal findet am 21. März ein Welttag zum Down-Syndrom statt. Die Verlerinnen Franziska Röchter mit ihrer betroffenen Tochter Johanna (9) und Karin Hoffmann mit Sohn Andreas (17) wollen an diesem Tag Kinder und Erwachsene mit Down-Syndrom aus dem Verler Land mit Eltern, Geschwistern oder Betreuern einladen, damit sich Betroffene vor Ort einmal kennen lernen.

Weder seien betroffene Familien in Verl organisiert noch sei bekannt, wie viele Menschen mit dem Down-Syndrom überhaupt in Verl leben, sagte Franziska Röchter, die selbst Mitglied des Arbeitskreises Down-Syndrom in Bielefeld ist und sich in diesem Rahmen engagiert, um über die auch als Trisomie 21 bekannte Behinderung zu informieren.
So hat sie in den vergangenen Tagen überall in Verler Geschäften Plakate angebracht, die auf den Welttag Down-Syndrom hinweisen, der in diesem Jahr erstmals stattfindet. Initiiert wurde der Tag von Erik de Graaf, Gründer der niederländischen Stiftung SDS. Die European Down Syndrome Association hat den 21.3. als Datum gewählt, weil es das dreifache Vorhandensein des 21. Chromosoms - das Merkmal des Down-Syndroms - versinnbildlicht.
Franziska Röchter und Karin Hoffmann haben für diesen Tag das Treffen organisiert, das von 17 bis 19 Uhr in der Altdeutschen Gaststätte an der Sender Straße 23 stattfinden soll. »Die betroffenen Familien kennen sich bislang allenfalls vom Sehen«, sagte Röchter. Denn eine schulische Betreuung und damit Berührungspunkte der Betroffenen gibt es in Verl für Kinder mit Down-Syndrom nicht. Kreisweit wurden dafür Schwerpunktschulen mit integrativem Unterricht eingerichtet, wie Schulamtsleiter Dirk Hildebrandt erläuterte, so etwa in Schloß Holte-Stukenbrock und Gütersloh, nicht aber in Verl. Vielfach gehen die Kinder, so auch Johanna Röchter, die zum Unterricht nach Bielefeld fährt, auf spezielle auswärtige Schulen. Daher findet in Verl kein gemeinsamer Unterricht von Kindern mit Down-Syndrom statt, nur im Kindergartenbereich gibt es Integrativ-Plätze etwa im St.-Franziskus-Kindergarten.
Um ein Gesprächsforum zu bieten und künftig Themen wie etwa die Freizeitmöglichkeiten in Verl für Menschen mit dem Syndrom mit anderen Betroffenen diskutieren zu können, wünschen sich Franziska Röchter und Karin Hoffmann eine große Resonanz auf das Treffen. Unverbindliche Anmeldungen für eine bessere Raumplanung nimmt Franziska Röchter unter Tel. 0 52 46/16 50 entgegen.
www.down-syndrom.org

Artikel vom 17.03.2006