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Zackige Märsche, Swing und Blues

Sinfonisches Blasorchester riss Publikum in der Stadthalle zu Beifallsorkanen hin

Von Wolfgang Braun
Höxter (WB). Mit Beifallsstürmen quittierten die zahlreichen Zuhörer das Benefiz-Konzert des Sinfonischen Blasorchesters Höxter am Donnerstagabend in der Stadthalle Höxter.

Bereits vor einem Jahr hatte ein Ensemble, das sich aus Mitgliedern der in Stadtmusikverband zusammengefassten Blaskapellen und aus Schülern und Lehrern der Musikschule zusammensetzt, in der Stadthalle für Furore gesorgt. Auch damals hatte eine Formation aus etwa 60 Musikerinnen und Musiker gespielt, um dem Stadthallenförderein eine Spende überreichen zu können. In diesem Jahr betrug der Reinerlös 2 000 Euro (siehe ersten Lokalseite).
Beeindruckend war am neben der mitreißenden Spielfreude und dem überragenden musikalischen Könnens des Gemeinschaftsorchesters vor allem auch die Vielfalt des Programms. Es zeichnete sich durch hohe Ansprüche an das Ensemble und durch eine Auswahl selten gehörter Kompositionen aus. Unter der Leitung von Christoph Gottlob und Dietmar Todt - beides erfahrene Berufsmusiker - bot das Sinfonische Blasorchester ein sehr breites Spektrum, das vom »Nibelungen Marsch« bis zum Whitney-Houston-Hit »One Moment In Time«.
Überaus gekonnt führte die Betriebswirtschaft-Studentin und Klarinettistin Verena Block durchs Programm.
In dessen erster Hälfte wurde Marschmusik in hohe Dosen verabreicht. Weil aber die Musikerinnen und Musiker ihr Handwerk exzellent verstehen, waren der »Nibelungenmarsch«, der Marsch nach Motiven der Oper »Die Hugenotten« oder der »Margaretenmarsch« nach Motiven aus der Faust-Oper »Margarete« von Charles Gounod im Vortrag gekennzeichnet von lebhaftem Temperament und frischer Zackigkeit.
Der Höhepunkt vor der Pause waren sicherlich die Auszüge aus der Jazz-Oper »Porgy und Bess« des James Gershwins. Hier überzeugte das Sinfonische Blasorchester durch ein recht authentisches Swing- und Bluesgefühl.
Mit »Fate Of The Gods« von Steven Reinecke tauchte das Ensemble nach der Pause in die phantastische Welt der nordischen Mythologie ein. Ein Stück, bei dem dank ungeheurer Dynamik die Götter Odin, Thor und Frigga kämpfen zu sehen meint - wie Verena Block es versprochen hatte. Die Europa-Hymne »Song of Freedom«, eine Auswahl aus »The Lion King«, die unwiderstehliche Melodie »Somewhere Over The Rainbow« oder Auszüge aus »Starlight Express« machten Lust auf viele Zugaben. Zum überwältigenden Erfolg trugen auch die Soli von Franz-Joseph Kleine (Saxophon), Klaus Happe und Reinhardt Gehrendt (Trompete) und Christopher Block Posaune bei.

Artikel vom 18.03.2006