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Dem Mitgliederschwund begegnen -
Trendwende schnell herbeiführen

Tennis: Neue Art des Bezirkstags wurde von den Vereinsvertretern gut aufgenommen

Bielefeld/Kreis Minden-Lübbecke (WB). Der Bezirkstag des Tennisbezirks Ostwestfalen-Lippe war so gut besucht wie schon lange nicht mehr. Rund 130 Vereinsvertreter kamen in die Schüco-Arena des Fußball-Bundesligisten DSC Arminia Bielefeld. Das waren über 40 Vereinsvertreter mehr als noch im vergangenen Jahr, obwohl diesmal nicht einmal Wahlen anstanden. »Mit der Führung durch die Schüco-Arena und dem interessanten Vortrag von Herrn Kentsch konnten wir den Bezirkstag attraktiver gestalten«, erklärt Waldemar Braun (Bielefeld), 1. Vorsitzender des Tennisbezirks Ostwestfalen-Lippe, die große Resonanz.

In der Tat zog Roland Kentsch, Geschäftsführer Finanzen des DSC Arminia Bielefeld GmbH & Co. KgaA, die Zuhörer in seinen Bann. Kurzweilig präsentierte er den Fußball-Bundesligisten aus wirtschaftlicher Sicht. Jochen Lang, Geschäftsführer des Westfälischen Tennis-Verbandes (WTV), stellte die Mitarbeiter und das Leistungspaket der Geschäftsstelle in Kamen vor. »Bitte nutzen Sie unsere Dienstleistungen. Unser Angebot ist für die Vereine in Westfalen gedacht«, rief Jochen Lang dazu auf, den Verband noch mehr zu fordern.
Danach folgten die üblichen Programmpunkte einer Bezirkstagung. »Der Mitgliederschwund in den Tennisvereinen hält an. Allerdings verlieren wir nicht mehr soviel Mitglieder wie in den Vorjahren«, erklärte Waldemar Braun, der sich mit den Mitgliederzahlen in den letzten acht Jahren auseinandergesetzt hat und sie analysierte. »Nicht nur im Leistungssport ist der Übergang von der Jugend zu den Erwachsenen schwierig. Auch bei den Mitgliederzahlen insgesamt ist der Bruch von der Jugend zum Erwachsenenbereich eklatant. Deshalb müssen Ideen entwickelt werden, die erwachsen werdenden Jugendlichen zu halten«, rief der 1. Vorsitzende die Vereine in Ostwestfalen-Lippe auf, diesen Missstand zu beheben.
Der Tennisbezirk hat im vergangenen Jahr mit der Initiierung von neuen Turnieren begonnen, damit die Tennisspielerinnen und -spieler in Ostwestfalen-Lippe noch mehr Möglichkeiten bekommen, ihren Sport auch in einem Wettbewerb auszuüben. Höhepunkt der Bemühungen waren bislang die Hallen-Bezirksmeisterschaften der Damen, Herren und Herren 30 in Lippstadt. »Wir haben diese Meisterschaften kurzfristig ins Leben gerufen und die Aktiven haben sie gerne angenommen. Diese Veranstaltung soll zum festen Bestandteil des Tennislebens in OWL werden. Und schon im nächsten Jahr werden noch mehr Spielerinnen und Spieler daran teilnehmen«, ist sich Bezirkssportwart Manfred Höttinger (Schlangen) sicher.
Auch die Freiluft-Bezirksmeisterschaften erfuhren in 2005 einen enormen Zuspruch. »Die Terminwahl, die mein Vorgänger Achim Siedler noch vorgenommen hat, war optimal. So findet das Turnier nun am Wochenende vor dem ersten Mannschaftsspiel Ende April, Anfang Mai statt. Damit gelten die Meisterschaften als optimale Vorbereitung auf die Sommersaison«, so Manfred Höttinger.
Mit den Kreissportwarten aus Bielefeld, Gütersloh, Herford, Minden-Lübbecke, Lippe, Höxter, Paderborn und Lippstadt plante Manfred Höttinger in einigen Sitzungen die Zukunft der Spielklassen für die Mannschaftsspiele. »Die optimale Gruppenstärke beträgt sechs oder sieben Teams. So haben die Mannschaften im Sommer genügend Spiele«, sind sich die Mitglieder des erweiterten Bezirkssportausschusses einig.
Viel Arbeit leisten auch Bezirksjugendwart Hans-Joachim Meier (Salzkotten) und seine Stellvertreter Ursula Wehmeier (Gütersloh) und Jürgen Listing (Bünde). Ihr Konzept »OWL Teen Tennis« beinhaltet 20 Turniere in allen Kreisen. Dabei sprechen sie alle Altersklassen an: Junior-Classics U21 bis U12 (Jugend-Bezirksmeisterschaften), Junior-Open U14 bis U12, Junior-Circuit U18 bis U10, Bambino OWL Teen Tennis U11 bis U9, Junior-Tour U11 bis U9, Kids-Tour U8. In der Sommersaison wird das Angebot an Einzel-Wettkämpfen durch die Teamspiele der Junior-League U18 bis U12 (Jugend-Bezirksliga) ergänzt.
Der Tennisbezirk Ostwestfalen-Lippe ist durch diese Aktivitäten der erfolgreichste Bezirk im Westfälischen Tennis-Verband. Dies belegt auch die Nominierung für die Deutschen Jugendmeisterschaften. Die Hälfte aller westfälischen Teilnehmer kommt aus Ostwestfalen-Lippe.
Rosen für die Damen, Schinken für die Herren und dazu jede Menge Spaß - dies traf auf das Doppelturnier für Seniorinnen und Senioren im September auf der Anlage des TC SuS Bielefeld zu. 150 Spieler/innen schlugen auf. »Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat dieses Turnier gefallen. Die Organisation durch Turnierleiter Axel Seemann (Kreissportwart in Bielefeld) passte, das Wetter spielte mit, das Rahmenprogramm erreichte die Aktiven und so war die Stimmung einfach klasse«, freut sich Breitensportwart Norbert Krusch (Gütersloh) über die Premiere dieser Veranstaltung, bei der erfreulicherweise auch zahlreiche Damen teilnahmen. Turniere dieser Art soll es in 2006 in zwei weiteren Tenniskreisen geben. Dazu kommen neben der Hobbyrunde weitere Angebote für die Aktiven.
Für den wirtschaftlichen Erfolg des Tennisbezirks Ostwestfalen-Lippe zeichnet seit Jahren Rolf Hüttermann (Bielefeld) verantwortlich. »Im vergangenen Geschäftsjahr konnten wir einen Überschuss in Höhe von rund 3.000 Euro erzielen«, so der Kassenwart. Dementsprechend entlastete die Versammlung ihn und das gesamte Präsidium einstimmig. Auch der Haushaltsvoranschlag für 2006 wurde einstimmig angenommen. »Für das Jahr 2006 haben wir uns vorgenommen, den Tennisbezirk noch mehr als Dienstleister der Vereine zu etablieren. Die neue Form der Bezirksversammlung war die erste Aktion in dieser Hinsicht«, formuliert Waldemar Braun die Planung für die Zukunft. »Wir wollen die Kommunikation mit den Vereinen intensivieren. Workshops, Hilfestellungen bei Clubevents und eine Equipmentbörse sollen installiert werden«, erklärt Waldemar Braun.
Außerdem will der Vorstand des Tennisbezirks das Marketing verstärken. »Dem Tennisbezirk Ostwestfalen-Lippe geht es finanziell gut. Wenn wir aber mehr Veranstaltungen und Serviceleistungen anbieten möchten, benötigen wir die finanzielle Hilfe von Unternehmen«, erklärt Rolf Hüttermann. So sollen Sponsoren gefunden werden, die sich bei den Bezirksveranstaltungen präsentieren. »Deshalb suchen wir noch Verstärkung in unserem Vorstandsteam«, weiß Waldemar Braun, dass noch viel Arbeit auf ihn und seine Kollegen zukommt.

Artikel vom 16.03.2006