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Der einzige Teilnehmer mit drei Finalstarts. . .

Tischtennis: Carsten Böhmert greift nach den Deutschen Meisterschaften nach höheren Schiedsrichter-Meriten

Ein historisches Ereignis auch für den Kreisvorsitzenden: Die 74. Nationalen Tischtennis-Meisterschaften waren die ersten »Deutschen«, die im Mühlenkreis stattfanden.
Hüllhorst (tz). Deutsche Meisterschaften - für jeden Sportler ein absolutes Highlight. Auch für Schiedsrichter. Die DM in Minden war die dritte nationale Meisterschaft, bei der Böhmert als Schiedsrichter dabei war - nach den beiden Einsätzen 1996 und 2003 in Bielefeld. »Ganz nette Geschichten« habe er dabei schon erlebt - »eine der schönsten war natürlich der Doppel-Titel von Nadine Bollmeier und Scheld 2003. Ich kenne Nadine, seit sie Tischtennis spielt«, freute sich der Kreisvorsitzende für den Stolz seines Tischtennis-Kreises, die beste Spielerin aller Zeiten aus dem Mühlenkreis. Bei aller Sympathie - »die Neutralität muss man immer haben. Ich musste Nadine schon mehrfach am Tisch zählen, das ist für mich kein Problem.«
In Minden war er als Vorsitzender des Gastgeber-Kreises und als einer von insgesamt neun Bundes-Schiedsrichtern in einer offiziellen Doppelfunktion vertreten. Aber auch das hat er problemlos geschafft: »Wir sind zum Glück ein Team von drei Leuten, wovon einer immer eine Pause macht. So kann ich mir den Freiraum schaffen.«
Dass der Kreisvorsitzende, der zuvor auch Sachbearbeiter Jugend, Jugendwart, Damenwart, Schiedsrichterausschuss-Vorsitzender, Sportwart und stellvertretender Vorsitzender war, von dem historischen Sportereignis im Mühlenkreis viel erwartet hat, überrascht nicht: »Das wird eine hochkarätige Veranstaltung, weil es immer noch um die WM geht und alle zeigen wollen, wie gut sie drauf sind.« Das hätte sich auch auf seinen Schieri-Job auswirken können. »Es könnte durchaus turbulent werden«, meinte er vorher. Das wurde es nicht - Böhmert hatte alles im Griff. Und das wurde auch belohnt, denn er war gleich bei drei der fünf Finals im Einsatz. Die Goldspiele bei den Konkurrenzen im Mixed (mit Lokalmatadorin Nadine Bollmeier), im Herren-Doppel (mit den überraschend unterlegenen Vize-Weltmeistern Boll/Süß) und im Herren-Einzel (Boll gegen Fejer-Konnerth) konnte er jeweils vom Schiedsrichterstuhl aus beobachten - »das war schon etwas Besonderes für mich, wie ich zu der Ehre gekommen bin, weiß ich gar nicht«, freute sich Böhmert über die nächste Krönung seiner Schiedsrichter-Karriere. Dabei haben es ihm die Stars leicht gemacht: »Ich hatte mehr Turbulenzen erwartet, weil es ja auch noch um die WM-Tickets ging.«
Die Schieri-Karriere könnte bald auch internationale Ausmaße annehmen - jedenfalls wurde Böhmert vom Deutschen Tischtennis-Bund für den entsprechenden Aufstieg vorgeschlagen. Schon vor der DM. Das behielt er aber bis dahin für sich. »Das muss ja nicht jeder wissen«, grinst der Hüllhorster - und auch den Termin für die Prüfung will er nicht 'rausrücken. So viel lässt er sich dann immerhin entlocken: »Dieses Jahr ist es soweit.« Dann tritt Böhmert an, um die erste Stufe der internationalen Schiedsrichtergilde zu erklimmen - und ein »White Badge« zu werden. Es wäre die nächste vorläufige Krönung einer beeindruckenden Tischtennis-Laufbahn - pünktlich zu seinem persönlichen 25-jährigen Tischtennis-Jubiläum in diesem Jahr.

Artikel vom 17.03.2006