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Ein Theatermann
durch und durch

Detlev Mihm starb nach schwerer Krankheit

Derental (WB). Der über die Region hinaus bekannte Theaterkünstler Detlev Mihm ist am Montagmorgen im Alter von 60 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.

Seine größten Erfolge feierte der Derentaler mit seinen Inszenierungen vor dem Westwerk des Schlosses Corvey (unter anderem: »Faust« oder »Nathan, der Weise«). Aber auch durch seine liebevoll zusammengestellten Revuen und seine Märchenaufführungen gelangte er zu großer Bekanntheit
Detlev Mihm wurde am 16. Juni in Dortmund geboren und absolvierte ab 1975 sein Lehramtsstudium in Paderborn. In der Folgezeit unterrichtete er an der Höxteraner Grundschule im Petrifeld, wo er bereits viele Theater-Aufführungen mit seinen Schülerinnen und Schülern inszenierte.
1986 gründet Detlev Mihm zusammen mit Walter Frischemeyer aus Beverungen die »Theatergruppe Beverungen«, mit der er viele Theaterstücke angefangen mit dem »Sommernachtstraum« bis hin zum »Orpheus in der Unterwelt« auf die Bühne brachte. Teilweise standen dort sechzig Akteure und ein über vierzigköpfiges Orchester unter seiner Regie.
1997 erweckte der Künstler dann zusammen mit seiner Ehefrau Barbara Mihm das »Schlosstheater zum Leben.
Und dieses Schlosstheater sollte nun für einige Bewegung im weiteren kulturellen Umfeld von Höxter sorgen.
Ob nun klassisch vor dem Westwerk des Schlosses Corvey, märchenhaft auf der Freilichtbühne Stahle (wie beispielsweise »Der gestiefelte Kater«) oder musikalisch im Schloss Fürstenberg (wie »Wenn Teenager träumen«): überall dort war Detlev Mihm als treibende Kraft tätig. Und das nicht nur als Regisseur, sondern vielmehr auch als Texter, Moderator und Schauspieler.
Zuletzt machte es ihm seine fortschreitende Krankheit unmöglich, vor Ort Verantwortung zu übernehmen. Ein besonderes Anliegen war dem Künstler jedoch stets das Fortbestehen »seines« Theaters, dessen Leitung nun Barbara Mihm alleine trägt. Sie kann sich jedoch - wie bereits bei den letzten Inszenierungen - der größtmöglichen Unterstützung ihrer Familie und des gesamten Schlosstheater-Ensembles sicher sein.

Artikel vom 15.03.2006