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Begabte gezielt fördern

Rietberger Schüler studieren an der Fachhochschule

Rietberg (mobl). Den Sprung vom Gymnasium an die Fachhochschule können jetzt schon Elftklässler schaffen: das Gymnasium Nepomucenum in Rietberg und die Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) Gütersloh unterzeichneten gestern einen Kooperationsvertrag.

Drei Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Nepomucenums werden künftig Vorlesungen im Bereich »Angewandte Informatik« besuchen und auch »Scheine« erwerben können. Zehn Schüler hatten sich für diese Begabtenförderung beworben. »Eigentlich standen nur zwei Plätze zur Verfügung, nach den Bewerbungsgesprächen haben wir uns aber dazu entschlossen, drei Schüler bei uns aufzunehmen«, schilderte Prof. Dr. Stefan Nieland von der Fachhochschule der Wirtschaft. Valerij Funk, Sergei Gugenheimer und Matthias Feldotto werden bald ihr Studium aufnehmen. Vorlesungen zum Thema »Informatik-Grundlagen« und »Datenbanken« werden sie besuchen, mittwochs nachmittags werden sich die drei Rietberger künftig an der Gütersloher Fachhochschule tummeln. Insgesamt arbeitet die FHDW mit vier Schulen zusammen. »Einmalig ist jedoch, dass wir Elftklässler aufnehmen, bisher besuchen ausschließlich Zwölftklässler diese Vorlesungen«, betont Stefan Nieland. Insgesamt ist die FHDW an vier Standorten vertreten, in Gütersloh sind rund 200 Studierende eingeschrieben, die ein duales Studium durchlaufen. Valerij Funk, Sergei Gugenheimer und Matthias Feldotto haben sich gestern vertraglich verpflichtet, ihr neues Studium ernsthaft und sorgfältig zu betreiben. Elf Wochen lang dauert eine Vorlesungs-Runde, die Scheine, die die Schüler bei bestandener Klausur erwerben, können sie sich später beim Studium anrechnen lassen - möglicherweise sogar auch an anderen Fachhochschulen.
Schulleiter Peter Esser zeigte sich gestern hoch erfreut, dass diese Kooperation mit der Fachhochschule der Wirtschaft zustande kam: »Wir sind dabei, ein breites Spektrum der Begabtenförderung aufzubauen, und diese Kooperation ist ein wichtiger Baustein«. »Es ist nicht immer unbedingt unser Ziel, begabten Schülern einen schnelleren Weg zum Abitur zu ermöglichen, wobei es natürlich möglich ist, eine Klasse zu überspringen. Ein anderer Weg, den wir einschlagen, ist aber auch, den Schülern einfach mehr Futter zu bieten«, so Peter Esser. So gebe es beispielsweise Schüler, die in der siebten Klasse nicht die zweite Fremdsprache in vier Wochenstunden erlernen, sondern gleich zwei neue Fremdsprachen in jeweils zwei Wochenstunden.

Artikel vom 15.03.2006