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Meybona versüßt die Fußball-WM

Löhner Schokoladenhersteller bedruckt Verpackungen mit amüsantem Regelwerk

Von Anna Klöpper (Text und Foto)
Bünde/Löhne (BZ). Nicht nur die Fußballspieler auf dem Feld stehen bei der Weltmeisterschaft 90 Minuten lang gehörig unter Druck. Auch die Fans vor dem Fernseher fiebern aufgeregt mit, wenn es um Punkte oder Finaleinzug geht. Und da Schokolade bekanntlich Nervennahrung ist, sprang die Löhner Schokoladenfirma Meybona auf den WM-Zug auf.

»Im Sommer vergangenen Jahres kam dem Verkaufsteam die Idee, zur WM unsere Schokoladentafeln in ein ganz neues Design zu stecken«, sagt Kristina Albert, bei der Schokoladenfabrik am Alten Postweg für Verkauf und Export zuständig. »Als unsere Idee dann auch auf der Internationalen Süßwarenmesse Ende Januar in Köln gut aufgenommen wurde, entschlossen wir uns, in die Produktion zu gehen.«
Platzverweiser, Abseitserklärer oder Spielbegleiter heißen nun die 100-Gramm-Tafeln. »Wir haben Fußballbegriffe neu interpretiert - und ein bisschen Ironie ist natürlich auch dabei«, sagt Kristina Albert lächelnd und deutet auf den »Abseitserklärer«. Abseits: eine Regel, von der wohl viele Männer überzeugt sind, dass Frauen sie nie verstehen werden. Bei Meybona wird Abseits nun kurzerhand und ganz einfach zu »wenn im Moment des Torschusses die Frau zwischen Mann und Mattscheibe steht.«
Hat man einen allzu begeisterten Fußballfan in der Familie, ist vielleicht eher der »Platzverweiser« angebracht: »Heute gehört der Fernsehsessel mir«, warnt die in rotes Papier gepackte Tafel. Dem Fußballfan durch die Partie helfen sollen dann wiederum die »6 Abwehrriegel gegen den Stress«. Vom Warmlaufen bis zum möglichen Elfmeterschießen gibt es für jede Phase des Spiels einen Schokoriegel gegen blankliegende Nerven.
Entworfen worden sei das Design der WM-Schokoladen vom Essener Künstler Oliver Kuhl, erzählt Kristina Albert. Grüner Fußballrasen im Hintergrund, Stoppuhr, Deutschland-Flagge und der obligatorische Ball: »Die Verpackung ist sicherlich ein Hingucker, beim Inhalt ist aber alles beim Alten geblieben«, beruhigt Albert. Vollmilchschokolade verbirgt sich unter dem bunten Papier. »Damit kann man nichts falsch machen, die mag jeder«, weiß Kristina Albert aus Erfahrung.
10 000 Tafeln habe man eingeplant. »Wenn es gut läuft, werden wir die Reihe über die Weltmeisterschaft hinaus fortsetzen.« Fußball sei schließlich immer aktuell, und die nächsten Bundesliga-Spiele nach der WM kommen bestimmt.

Artikel vom 15.03.2006