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Protest gegen Sparpläne bei Jugend-Förderung

Zwei Volksinitiativen sammeln Unterschriften gegen die Kürzung von Landesmitteln

Von Ralf Benner (Text und Foto)
Rimbeck/Scherfede (WB). Mit zwei Volksinitiativen wenden sich Sozialverbände und verschiedene Träger der Jugendarbeit in Nordrhein-Westfalen zurzeit gegen Kürzungen der Landesförderung bei Kindern und Jugendlichen. Die Pastoralverbünde Egge-Börde-Diemeltal und Warburg - Stadt und Land unterstützen die beiden Unterschriftenaktionen.

Eigentlich sollten die finanziellen Zuschüsse des Landes NRW für die Kinder- und Jugendarbeit nach Angaben der Initiatoren in diesem Jahr wieder auf 96 Millionen Euro erhöht werden. Doch nach den Haushaltsplänen der neuen Landesregierung sei diese Erhöhung wieder gestrichen worden. Die Förderung soll bei 75 Millionen Euro bleiben.
»Wir protestieren gegen den Wortbruch der Politiker und diese Kürzung«, erklärt Gemeindereferentin Barbara Hucht, eine der Vertrauensleute der Volksinitiative »Jugend braucht Vertrauen«, die in enger Kooperation mit der »Volksinitiative NRW 2006« ins Leben gerufen wurde.
Auch die katholische Jugendarbeit wirbt um Unterstützung der Initiativen. »Die Gelder werden benötigt, um die Grundsicherung der Kinder- und Jugendarbeit sicherzustellen, unter anderem die Offene Jugendarbeit«, sagt Martina Schulze, die in den Jugendfreizeitstätten der katholischen Kirchengemeinden Scherfede und Rimbeck tätig ist. Ihre halbe Stelle wird mit Mitteln des Landes NRW gefördert. Sie befürchtet nun den Wegfall von Personalstellen.
Mit ihren Unterschriften können die Bürgerinnen und Bürger in Warburg die Anliegen beider Aktionen zu unterstützen. Es müssen landesweit mindestens 66 152 gültige Unterschriften pro Volksinitiative gesammelt werden. Das entspricht einem Anteil von 0,5 Prozent aller Wahlberechtigten in NRW. Unterschreiben können alle Personen ab 18 Jahren mit Hauptwohnsitz am Eintragungsort. »Damit legen wir die Sparpläne der Landesregierung auf Eis und zwingen den Landtag, sich erneut mit den Zuschüssen für die Kinder- und Jugendarbeit zu befassen«, erläutert Barbara Hucht.
Jugendfreizeitstätten, Kindergärten und Kirchengemeinden in Warburg unterstützen die Initiativen und haben Möglichkeiten geschaffen, um Unterschriften zu sammeln. In Rimbeck etwa können Unterschriften nach den Gottesdiensten bei Pastor Bernhard Nake abgegeben werden, bei den Erzieherinnen im Kindergarten, bei Martina Schulze und den ehrenamtlichen Mitarbeitern im Jugendtreff TOT sowie bei Karl und Margret Hoppe in der Bäckerei Hoppe.
In Scherfede besteht nach den Gottesdiensten bei Pastor Wilhelm Klur in der Kirche, bei den Erzieherinnen im Kindergarten und bei den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern im Offenen Treff und im Teenie-Treff die Möglichkeit, seine Unterstützung für Kinder und Jugendliche zu zeigen.
www.volksinitiative-nrw.de
           www. volksinitiative-nrw2006.de

Artikel vom 15.03.2006