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Bei Musketieren herrscht Zweckoptimismus


Augustdorf/Hövelhof (ma). Vor dem Heimspiel des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof (heute 20 Uhr, Witex-Halle) gegen den TSV Altenholz ist die Ausgangslage klar. Die Musketiere müssen bei drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz unbedingt gewinnen, um nicht weiter abzurutschen.
»Daher ist der Druck auch ziemlich groß. Besonders, nachdem wir zuletzt reihenweise Niederlagen einstecken mussten«, gibt Christian Grunow zu. Von neun Spielen in diesem Jahr hat die HSG sechs verloren. »Das hat sich natürlich auf unser Selbstvertrauen ausgewirkt«, berichtet Grunow. »Wir wissen aber auch, worin die Niederlagen zum größten Teil begründet sind. Durch die dauernden Ausfälle fehlt uns einfach die Substanz. Das hat man bei der sonntäglichen Niederlage in Rostock wieder gesehen. Wenn es knapp wird, können unsere Gegner im Gegensatz zu uns immer noch zulegen, weil sie halt mehr Personal auf der Bank haben«, so Grunow weiter. »Das ist natürlich frustrierend, aber nicht zu ändern«, weiß der 33-Jährige.
»Es darf eben erst gar nicht so knapp werden, dass wir wieder in die Bedrouille kommen. Wenn wir in der zweiten Hälfte drei, vier Tore vorne liegen, gewinnen wir die Partie. Das war bei den vergangenen Auswärtspartien ja meistens andersherum«, erklärt Grunow. Nach frühen und hohen Rückständen wandte die HSG bei der Aufholjagd viel Kraft auf, die am Ende fehlte.
Fehlen wird der HSG weiterhin Sebastian Sauerland. Dass der Vorstand es vielleicht verpasst hat, sich rechtzeitig vor dem Ende der Wechselfrist (15. Februar) um einen Ersatz für den so wichtigen »Mann der einfachen Tore« zu kümmern, verneint Grunow. »Außerdem sind wir Spieler dafür da, Handball-Partien zu gewinnen und nicht, um Personalentscheidungen zu kommentieren«, stellt Grunow klar und konzentriert sich auf das Wesentliche, die Begegnung gegen den TSV Altenholz: »Wir müssen alle 105 Prozent Leistung abrufen, dann klappt es auch mit einem Sieg. Das hört sich zwar nach Zweckoptimismus an, aber wir wissen, was wir können. Zudem können wir den Klassenerhalt immer noch aus eigener Kraft schaffen.«
Dass René Vasek wieder einsetzbar und Michael Feldmann nach einer Grippe wieder ganz fit ist, gibt auch Anlass zu Optimismus. Damit hat Trainer Diethard von Boenigk wieder ein paar mehr Alternativen.

Artikel vom 15.03.2006