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Die Bilder entstehen bei Bibellektüre

Ute Aland lässt sich durch die Heilige Schrift inspirieren - Gartenkunst-Forum im Juni

Von Wolfgang Braun
Lütmarsen (WB). Biblische Themen sind die wichtigsten Motive, die die Landschaftsarchitektin Ute Aland (38), Lütmarsen, in ihren Bildern gestaltet. Sie plant eine Schau mit ihren Werken.

Die Acrylbilder sind aber nur ein Strang ihrer regen kreativen Tätigkeit. In Zusammenarbeit mit Künstlern der Region - wie Sabine Zarrath-Rind, Elisabeth Brügger und Rolf Habke - veranstaltet sie auf ihrem über 2 000 Quadratmeter großem Grundstück am Bollerbach im Juni ein Forum Garten-Kunst. Die Vorbereitungen dazu laufen derzeit an.
Die Lust am Malen entdeckte die in Krefeld Geborene bereits als Kind. Ihr Vater malte, sie malte mit. Jahrelang aber ruhte dieses Hobby. 1989 kam sie nach einer Gärtnerlehre zum Studium der Landschaftsarchitektur nach Höxter. 1993 legte sie ihr Examen ab. Seit 1995 ist sie mit ihrem Büro für Gartenplanung selbstständig (www.aland-gartenplanung.de). Sie und ihr Mann Karsten haben drei Kinder, die Zwillinge Paul und Simon (8) und den vierjährigen David. Vor drei Jahren belegte sie an die VHS einen Kurs in Acrylmalerei und entdeckte dabei eine Technik, die ihr sehr zusagt: »Die Farben trocknen schnell. Man kann sie gut übermalen und vieles damit ausprobieren.«
Die Ideen für Bilder zu biblischen Geschichten entstehen meist im Zusammenhang mit der Beschäftigung mit den Textstellen. Die Diplom-Ingenieurin ist Mitglied der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde, die in Höxter in der Gartenstraße gegenüber dem ehemaligen jüdischen Friedhof ihr Gotteshaus hat. Sie ist dort im Leitungsteam. »Wir sind ein recht kleiner Kreis, deshalb muss jeder mit anpacken«, beschreibt sie den Gemeindealltag in dieser Kirche ohne hauptamtliche Pfarrer.
Eine Fülle von Bildern mit biblischen Motiven sind bislang am heimischen Küchentisch in den Winterwochen entstanden, wo die Gartenplanung wenig Zeit erfordert: So ist der Kampf zwischen dem der göttlichen Hilfe gewissen Knaben David und dem grimmen Riesen Goliath ein Thema. Ein Triptychon greift die Heilige Dreieinigkeit auf. Der Mittelteil ist ein goldenes Rechteck als Kreuzstamm, die waagrechten Kreuzarme sind auf dem rechten und linken Flügel gemalt.
In »Eva im Paradies« überwiegt kräftig flammendes Rot: »Schon bevor Eva den eigentlichen Sündenfall begeht und den Apfel pflückt, ist der paradiesische Frieden gestört, weil Gottes Gebot, nicht vor der Frucht zu essen, in Frage gestellt wird«, erklärt Ute Aland selbst die bedrohliche Stimmung des Bildes.
In einem Weihnachtsbild hatte sie - das Christuskind im Zentrum - das gesamte Geschehen um die Heilige Nacht dargestellt. In Jakobs Kampf mit dem Engel ringt der, der seinen Bruder betrogen hatte, mit dem Lichtwesen: »Eine Geschichte, die für Entscheidung, für innere Veränderung steht«, deutet die Künstlerin, die sich noch im Aufbruch befindet, an, dass ihre Bilder im gewissen Sinn Predigten sind. Das in sich abgerundetste Werk stellt Jesus mit der Frau aus Samaria dar. Er verheißt ihr das Wasser des ewigen Lebens.
Die Komposition der klar konturierten Formen und die kräftige Farbgebung unterstreichen den Verkündigungscharakter der Bilder.

Artikel vom 16.03.2006