15.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Das Wunder von Kaunitz

Laienspielschar in Hochform

Verl-Kaunitz (fre). Kein Platz war mehr frei bei der Premiere der Laienspielschar der Kolpingfamilie Kaunitz am Samstagabend im Saal Liemke/Mutlu. Und die Vorfreude der Gäste auf das Lustspiel in vier Akten »Wunder gibt es immer wieder« von Wilfried Reinehr wurde nicht enttäuscht.
Dank einer überragenden Gemeinschaftsleistung von Schauspielern und gesamtem Team erlebten diese eine Aufführung mit hohem Spaßfaktor.
Dazu trägt zunächst erst einmal der von Heinz Johanntokrax und Cilly Fiekens ausgesuchte Theaterstoff bei. Darüber hinaus war jedoch auch das, was die Protagonisten aus dem Drehbuch machten und erst recht die Art und Weise, wie sie Handlung und Personen mit Leben erfüllten, auf der aufwendig gestalteten Bühne herrlich anzusehen.
Die Handlung: Der Hof von Michel Krummholz (Klaus Bokel) steht kurz vor der Pleite. Und gerade deswegen möchte jeder aus der Familie etwas dazu beitragen, den selbigen wieder flott zu machen. Bauer Krummholz sieht seine letzte Rettung in Tante Eulalia aus Australien (Jennifer Strebinger), der er auch telegrafiert. Die Gute ist bereit zu helfen, will ihr Geld aber lediglich weiblichen Nachkommen vermachen. Die aber gibt es nicht, und so kommt Bauer Krummholz »die« Idee.
Parallel dazu möchte Mutter Krummholz (Sandra Fiekens) ihren Sohn Fred (Thomas Kläsener) mit Lady Nussbaum (Stefanie Kläsener) verheiraten, um mit der Mitgift den Hof zu sanieren. »Lady« ist jedoch ein ziemliches Trampeltier und Fred überhaupt nicht begeistert von dieser Lösung.
Dann ist da noch Opa Hannes (Ulrich Draier), der aus dem hofeigenen Brunnen einen »Jungbrunnen« machen möchte. So spannt er kurzum die Journalistin Wilma Klappe (Elke Bokel) ein, die durch eine entsprechende Reportage die Touristen anlocken soll, die - für gutes Geld versteht sich - eine »Verjüngungskur« machen sollen. Soweit die Theorie.
Natürlich kommt alles anders als geplant: Es gibt turbulente und auch peinliche Entwicklungen und jede Menge mentale Hindernisse und Verstrickungen, bevor . . . - Nun, das sollen die Besucher der weiteren Aufführungen selbst erleben.
Sie dürfen sich in jedem Fall auf ein ausgezeichnet agierendes, wunderbar mit Mimik und Gestik arbeitendes Ensemble freuen. Auf den gelegentlich schwerhörigen und klapprigen Opa Hannes genauso wie auf eine herrlich unbedarfte, tollpatschige Rosemarie Nussbaum, auf ihren generösen, zuweilen »very britishen«, stets aber »denglischenden« Vater Franz Nussbaum (Reinhard Junker) ebenso wie auf die Champagner schlürfende Eulalia.
Dem stehen in nichts nach Klaus Bokel und Sandra Fiekens, die so ziemlich mit allem ihre liebe Mühe haben, auch mit ihrem Fred.
Wenig zu tun hatte aufgrund bester Vorbereitung Souffleuse Silke Hassenewert. Bei Spielleiter Heinz-Werner Eikelmann liefen die Fäden gekonnt zusammen, und die Maskenbildnerinnen Gabi Rodenbeck und Ulrike Block haben wieder einmal ihr Bestes gegeben - ebenso wie das »Team Bühnenbau«. So galt der frenetische Beifall der begeisterten Premierengäste, die oftmals Szenenapplaus spendeten, allen Beteiligten, egal ob vor oder hinter der Bühne.
Weitere Aufführungen finden am 18. und 31. März sowie 1. April um 19.30 Uhr und am 19. März sowie 2. April um 15.30 Uhr statt. Restkarten gibt es an der Abendkasse. Vor und nach den Aufführungen besteht die Möglichkeit zu einem Imbiss.

Artikel vom 15.03.2006