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Neuer Streit um
die »Nordspange«

SPD ringt um ihre Position - Grüne lehnen ab

Von Volker Zeiger
Enger (EA). Um die künftige nördliche Umgehungsstraße zwischen Meller Straße und Bünder Straße ist neuer Streit entbrannt. Anlieger lehnen die Trasse ab und die SPD stellte jetzt fest, dass sie sich mit dem Planungsziel auch nicht anfreunden kann.

Dabei handelt es sich nicht um eine Planung, wie die Stadtverwaltung soeben im Ausschuss für Stadtplanung und -Stadtentwicklung hinwies. Es handelt sich beim Begriff Nordspange um einen Texthinweis, der im Zusammenhang mit der Aufstellung des Flächennutzungsplanes (FNP) für Enger vor mehr als fünf Jahren gebraucht worden war. Im FNP wird die Nordspange als Querverbindung zwischen der Meller Straße und der Bünder Straße (L 557 neu) nur erwähnt - es sei »ein Denkanstoß«, wie die Christdemokraten verdeutlichten.
Dass das Thema jetzt in der Sitzung aufgegriffen worden war, ging zurück auf eine Bürgereingabe. Familie Nienaber, die am Sieler Weg wohnt, hatte im Namen der »Interessengemeinschaft gegen die Nordspange in Enger« den Bürgermeister aufgefordert, »einen neuen Ratsbeschluss gegen den Bau einer Nordspange zu unterstützen«. Nienaber und Mitunterzeichner befürchten, dass die Trasse das ökologisch wertvolle Wellensiek beeinträchtige. Eine Straße durch die »freie Landschaft« sei, so Bernd Nienaber als Sprecher der Interessengemeinschaft, »wohl auch nicht gewollt«. Es sei außerdem unvorstellbar, dass sich überregionaler Verkehr verstärkt der Meller Straße bediene. Die SPD sieht das Anliegen der Bürger als »verständlich« an, sagte Fraktionssprecherin Susanne Paul. Die Fraktion müsse sich noch beraten, vielleicht sei eine Änderung des FNP notwendig.
Laut Hauptamtsleiter Wilhelm Freese ist der FNP zusammen mit einem Erläuterungsbericht beschlossen worden. Wenn der Plan Festsetzungen enthalte, die zukunftsweisende Änderungen beinhalten, könne er anders gefasst werden. Ein offizielles Änderungsverfahren sei dann einzuleiten.
Regine Schlüter-Ruff, Grüne, stellte klar: »Wir haben uns immer gegen die Nordspange ausgesprochen; die Kaufleute haben auch nichts davon, wenn die Kunden um Enger herumfahren«. CDU und FDP erinnerten daran, dass die Engeraner FNP-Aussage im integrierten Gesamtverkehrsplan steht. »Jetzt ist es ein bisschen zu spät«, wies Detlev Göhner (CDU) hin. Dennoch erteilte die Mehrheit von Grünen und SPD der Stadtverwaltung den Auftrag, »zu prüfen, welche Maßnahmen nötig sind, um die Verwirklichung der Nordspange zu verhindern. Ergebnisse sollten in der nächsten Ratssitzung vorgelegt werden.

Artikel vom 15.03.2006