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Viele Chancen,
keine Punkte

Delbrück verliert in Herne mit 1:2

Delbrück (en). Der Delbrücker SC gibt sich alle Mühe, den guten Start ins Jahr schnell vergessen zu machen. Nach vier Pflichtspielen ohne Niederlage blieben die Mannen von Trainer Roger Schmidt mit dem 1:2 (1:1) bei Mitaufsteiger SC Westfalia Herne bereits zum zweiten Mal in Serie ohne einen Zähler.
Damit spitzt sich die Lage für den DSC in der Oberliga weiter zu. Zwar hat es den Neuling noch nicht wieder auf einen Abstiegsplatz verschlagen, aber das Polster auf den Drittletzten ist keines mehr. Delbrück (15./22 Punkte) liegt einen Zähler vor Erkenschwick (16./21 Punkte), hat aber bereits vier Spiele mehr ausgetragen. Der VfB Fichte Bielefeld (17./19 Punkte) und Schlusslicht SV Lippstadt (19 Punkte) haben immerhin noch zwei Nachholpartien mehr in der Hinterhand. »Wir dürfen uns jetzt nicht selbst bemitleiden, sondern müssen nach vorne blicken und mit einer Portion Wut im Bauch am Sonntag gegen Hüls wieder ein Erfolgserlebnis einfahren«, so Schmidt.
Wenn die Delbrücker wütend sind, dann auf sich selbst. Wie in der zweiten Halbzeit gegen die Schalker Reserve war der DSC in Herne nämlich über 75 Minuten die Spiel bestimmende Mannschaft, nutzte aber lediglich eine einzige einer Vielzahl sich bietender Einschussgelegenheiten. »Es bleibt dabei. Im vorderen Bereich sind wir nicht durchschlagskräftig genug. Da fehlt die Entschlossenheit«, sagte der DSC-Trainer.
Allein in der ersten Viertelstunde erwies sich der Westdeutsche Meister von 1959 als gleichwertiger Gegner. Sven Barton brachte den SC Westfalia mit 1:0 in Führung (15.). Mit diesem Erfolgserlebnis aber war es um die Herner Akzente vorerst geschehen. Delbrück dominierte, Delbrück drückte und Delbrück traf - eine Flanke von Florian Fulland köpfte Dietmar Fulhorst zum überfälligen 1:1 ein (30.). In der Folgezeit waren es nicht nur Jan Welker, Mirco Westermeier, Michael Radtke und Peter Berhorst, die einen zweiten Treffer hätten nachlegen können. Darüber hinaus versäumten es die Gäste auch, mehrere Überzahlsituationen konzentrierter auszuspielen. Wie solche Unzulänglichkeiten bestraft werden, versteht sich fast von selbst. Acht Minuten vor Schluss machte Hernes bis dahin unscheinbares Angriffsduo doch noch auf sich aufmerksam. Einen Pass von Michael Erzen verwertete Sami El-Nounou zum Siegtreffer (82.). »Es ist unfassbar, dass wir verloren haben. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen«, so Schmidt.

Artikel vom 20.03.2006