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Paderborn als Erster
in die DM-Endrunde

Squash: 3:1-Siege gegen Koblenz und Stuttgart

Von Elmar Neumann
Paderborn (WV). Simon Rösner hat sich sehr hohe Ziele gesteckt. Schon am Ende dieses Jahres will sich der erst 18-Jährige einen Platz unter den besten 50 Squashern der Welt erspielt haben. Da hilft es weiter, wenn die nationale Nummer eins in Diensten des Paderborner SC auch bei ihren Einsätzen in der Bundesliga voll gefordert wird - und das war an diesem Doppelspieltag gleich zweimal der Fall.

Sowohl am Freitag beim Paderborner 3:1-Sieg in Koblenz (Tim Weber/18 Jahre alt) als auch am Sonntag beim 3:1-Heimerfolg gegen den Tabellenzweiten Sport-Insel Stuttgart (Patrick Gässler/21) galt es für Rösner auf der Position drei ausgesprochen anspruchsvolle Aufgaben zu lösen. Tim Weber führte im Duell der talentierten Teenager gegen die aktuelle Nummer 85 der Welt zunächst sogar mit 2:1 Sätzen, um am Ende doch noch mit 2:3 zu verlieren. Gegen Patrick Gässler machte der Ex-Lengfelder aus einem 0:1 ein souveränes 3:1. »Gerade gegen Tim Weber sind das immer unangenehme Spiele. Da ist man hinterher einfach nur froh, gewonnen zu haben«, atmete der Doppelsieger durch - zwei Erfolge für Rohdiamant Rösner und für den Tabellenführer, der zwei Spieltage vor Schluss der Vorrunde nicht mehr vom Thron zu verdrängen ist. Hinter dem Titelverteidiger (2 Minuspunkte) indes bleibt's spannend. Mit Worms (8), Stuttgart (9), Marburg (10) und dem Vizemeister Court-Wiesel Bonn/Mülheim (11) wird sich am abschließenden Doppelspieltag ein Quartett um den verbleibenden Dreierpack Endrunden-Tickets streiten.
In den vergangenen Jahren war CW Bonn/Mülheim der Paderborner Dauerduellant, in dieser Spielzeit hat nicht nur Rösner einen anderen Rivalen auf der Titel-Rechnung: »Stuttgart ist sicherlich der stärkste Gegner in diesem Jahr. Nach der Einbürgerung von Simon Baker stehen die Chancen in Bestbesetzung 50 zu 50.« So sieht es auch Präsident Andreas Preising, unabhängig vom sonntäglichen Sieg über die Schwaben. Allein Simon Bakers sicherer 3:0-Sieg gegen Stefan Leifels sollte als Warnung dienen. »Bei Bonn/Mülheim scheint die Luft in diesem Jahr raus zu sein. Stuttgart dagegen ist heiß und hat noch den großen Vorteil, dass die Endrunde in Böblingen ausgetragen wird. Das ist ein echtes Heimspiel.«
In dieser Endrunde (19. bis 21. Mai) soll auch Peter Nicol für Paderborn wieder am Ball sein, seine Karriere auf der PSA-Tour indes lässt der Brite mit dem Ende dieses Jahres ausklingen. Das gab der ehemalige Weltmeister und Weltranglistenerste am Rande des Tournament of Champions in New York bekannt. »In der Bundesliga wird Peter aber weiterhin für uns im Einsatz sein«, sieht Preising ein Ende von Nicols PSC-Laufbahn noch längst nicht gekommen.
Noch ist der Brite, der gestern das Finale der Commonwealth Games in Melbourne bestritt, aktiv und steht da, wo Rösner einmal hin will - unter den Top Ten der Weltrangliste. Von diesen elitären Plätzen ist der Youngster noch ein Stückchen entfernt. An Nicol ist er seit knapp zwei Wochen aber ganz nah dran. Deutschlands Nummer eins schlägt nun nämlich nicht mehr nur in der Bundesliga für den PSC, sondern zusammen mit Nicol und Tim Garner auch für den britischen Club Surrey auf.
PSC-Statistik
Schängel Squash Club Koblenz - Paderborner Squash Club 1:3. Renan Levagne - Tim Garner 3:2 (11:10, 11:8, 7:11, 8:11, 11:9); Hansi Seestaller - Stefan Leifels 0:3 (8:11, 4:11, 5:11); Tim Weber - Simon Rösner 2:3 (11:8, 8:11, 11:7, 10:11, 7:11); Marius Spiekermann - Lars Osthoff 1:3 (11:5, 4:11, 6:11, 6:11).
Paderborner Squash Club - Sport-Insel Stuttgart 3:1. Tim Garner - Mark Krajcsak 3:0 (11:10, 11:8, 11:9); Stefan Leifels - Simon Baker 0:3 (8:11, 8:11, 3:11); Simon Rösner - Patrick Gässler 3:1 (6:11, 11:8, 11:10, 11:7), Lars Osthoff - Daniel Zilic 3:0 (11:9, 11:8, 11:3).

Artikel vom 20.03.2006