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Auf dem Weg zum
Familienzentrum

Stadt und Land unterstützen frühkindliche Förderung

Herford (ram). Dass Eltern vermehrt Schwierigkeiten haben, ihrem Erziehungsauftrag nachzukommen, erfährt Sozialdezernent Manfred Thielicke immer häufiger. Deshalb müsse die Unterstützung der Eltern und Förderung der Kinder frühzeitig einsetzen. Die Weiterentwicklung der Kindertagesstätten zu Kinder- und Familienzentren, so wie sie das Land NRW derzeit plant, hält Thielicke für einen wichtigen Schritt.

Doch die Stadt möchte noch einen Schritt weiter gehen und neben dem Landesprojekt ein eigenes Projekt auf die Beine stellen: Das Jugendamt plant die Umwandlung von zwei bis drei Kindertagesstätten in Familienzentren ab September 2006.
Über die landesweite Initiative des Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration wurde jetzt auf einer Fachtagung in Herford informiert. Etwa 140 Personen aus Kindertagesstätten, Beratungsstellen, aus der Familienhilfe sowie aus Politik und Verwaltung nahmen an der Veranstaltung teil. Bereits in diesem Jahr wird pro Jugendamtsbezirk ein Umwandlungsprozess von der Kita zum Familienzentrum gefördert. Die Bewerbungen laufen noch bis zum 31. März. Das erklärte Ziel des Landes lautet, bis 2010 ein Drittel aller Kitas landesweit zu Kinder- und Familienzentren umzuwandeln. In Herford gibt es derzeit 34 Tageseinrichtungen in verschiedener Trägerschaft. Voraussichtlich wird eine von ihnen am Pilotprojekt des Landes teilnehmen können. Das Angebot der Zentren reicht von der Erziehungsberatung über Sprachkurse, Gesundheitsförderung bis hin zur Vermittlung von Tagesmüttern. »Über die Einbeziehung der Eltern in den Bildungsprozess sollen Kinder so früh und gut wie möglich gefördert und Eltern in ihrer Erziehungsaufgabe unterstützt werden«, erläutert Regina Frodermann-Wilde vom Jugendamt. Unter anderem soll dies durch Fortbildung für Leitungskräfte und Fachveranstaltungen erreicht werden, die vom Land im Rahmen des einjährigen Pilotprojektes unterstützt werden. Jede der etwa 200 Kitas, die bis zum 31. März 2007 an dem Projekt teilnehmen, sollen nach erfolgreicher Teilnahme mit einem Gütesiegel ausgezeichnet werden. Auch beim Projekt der Stadt Herford kann sich jede Kita bewerben. Das Bewerbungsverfahren beinhaltet die selben Voraussetzungen wie beim Land, allerdings läuft die Bewerbungszeit bis zum 30. April. Das Jugendamt bietet Unterstützung in der Planungsphase und wissenschaftliche Begleitung während der Projektphase an.
Finanzielle Unterstützung erhofft sich die Kommune dabei durch Dritte. Es gebe bereits positive Signale von Unternehmen, verriet Thielicke. Informationen erteilt das Jugendamt, % 189 452 oder 189 868.

Artikel vom 14.03.2006