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Ein Ortsvorsteher
verliert die Erinnerung

Theaterverein Verlar feiert Premiere

Verlar (kro). Die überkandidelte Ludwiga von Silberstein versteht die Welt nicht mehr: Vehement verteidigt Franz Kübele auf einmal den »Lärm«, der ihr und ihrem meinungslosen Gatten Heinz-Harald tagtäglich die erwünschte absolute Ruhe nimmt: Ausgangssituation für ein turbulentes Theaterstück, mit dem der Theaterverein Verlar jetzt unter der Spielleitung von Ulla Dahl Premiere feierte.

Plötzlich hält der sonst so nachgiebige Ortsvorsteher Kübele es für ganz normal, dass der Hahn kräht, die Blaskapelle probt und die Kirchenglocken läuten. Was die ohnmächtig zusammensinkende Ludwiga nicht weiß: Schuld daran ist »Die Gedächtnislücke«, die Kübele seit einem außergewöhnlichen Unfall plagt.
Josef Becker schlüpfte in die Rolle des ebenso gestressten wie friedliebenden Ortsvorstehers, der bei dem Versuch, die Glocken abzuhängen, von einem Schlegel am Kopf getroffen wird und dadurch die Erinnerung an die vergangenen fünf Jahre verliert. Folglich entsinnt er sich weder der Zugeständnisse, die er den Eheleuten Silberstein alias Annika Dahl und Stefan Stich machen wollte, noch des Streites, den er deswegen mit seiner Ehefrau Helene (Martina Reichelt) sowie dem einstmals befreundeten Kleintierzüchter und Musikvereinschef Anton (Markus Berensmeier) hatte.
Kein Wunder also, dass auch Klatschbase Emma (Ulla Heitrich) nicht mehr versteht, was sie »rein zufällig« durchs Schaufenster ihres Lädchens in der Nachbarschaft passieren sieht. Mit viel Witz und zahlreichen Flunkereien trägt nicht zuletzt auch Amtsdiener und Schlitzohr Sepp - überzeugend dargestellt von Uli Bertels - zum allgemeinen Durcheinander bei.
Weitere Vorstellungen des Dreiakters folgen am Donnerstag, 16. März, und Samstag, 18. März, jeweils um 20 Uhr sowie am Sonntag, 19. März, um 16 Uhr. Eintrittskarten gibt es noch an der Tageskasse jeweils eine Stunde vor den Aufführungen.

Artikel vom 14.03.2006