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Derzeit Baustelle statt Kulturerlebnis

Besucher des Tabakmuseums können sich Sonntag über Sanierungsarbeiten informieren

Bünde (hr). Baustelle statt Kulturerlebnis - so präsentiert sich derzeit das Deutsche Tabakmuseum an der Fünfhausenstraße. Die Bauarbeiten im Gebäude des Tabakmuseums - auch bekannt als Striediecks Hof - sind in vollem Gange. Vom Fortgang der umfassenden Sanierung können sich Geschichtsinteressierte am kommenden Sonntag selber überzeugen. Dann nämlich wird die Baustelle von 13 bis 17 Uhr im Rahmen von Führungen der Öffentlichkeit vorgestellt.

In kleinen Gruppen werden Besucher dann durch Mitarbeiter des Herforder Architektenbüros »fun« und des Museums fachkundig durch das Gebäude geführt. Dabei vermitteln sie eine Vielzahl von Informationen zu den Details der Sanierung und Reparatur des Bauwerks, zum Beispiel zu den Einzelheiten des wieder hergestellten »Striediecksen Hofes . Es wird ein Blick freigegeben auf Gebäudeteile, die in dieser Form nach Abschluss der Arbeiten nicht mehr zu sehen sein werden.
»Das Gebäude aus dem Jahr 1830 ist immens wichtig für die Bünder Stadtgeschichte und darüber hinaus als Deutsches Tabakmuseum international bekannt«, betont auch Museumsleiter Michael Strauß. Besucher richteten an die Museumsmitarbeiter oftmals die Frage, wie es denn weitergehe mit dem Fachwerkbau. »Auch deshalb soll die Baustelle für einen begrenzten Zeitraum geführten Gruppen zugänglich gemacht werden«, erklärte Strauß. Man wolle zeigen, welche Fortschritte bei der Sanierung inzwischen erreicht worden seien. Voraussichtlich im Frühjahr 2007 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, so Silvia Nikulski vom Architektenbüro »fun«.
Das neue Konzept für das Tabakmuseum werde sich sowohl inhaltlich als auch räumlich deutlich von der bisherigen Präsentation unterscheiden, so der Museumsleiter weiter. Statt des bisherigen »Sammelsuriums« seien vier klare Themenschwerpunkte vorgesehen: Kulturgeschichte des Tabaks, Entwicklung der heimischen Zigarrenindustrie, Tabakanbau in Deutschland und »Rauchen und Gesundheit«. Diese Themen sollen in Form eines Rundgangs vermittelt werden. Der Eingang zu diesem musealen Rundgang - bislang erreicht man das Museum direkt von der Fünfhausenstraße aus - werde über einen Verbindungsgang vom Dobergmuseum aus geschehen. Teilweise neu auch die Raumaufteilung im »Striedieckschen Hof«.
Zwar solle das Haupthaus weiterhin kleinere Zimmer behalten. Das Wirtschaftsgebäude, in dem sich bisher acht einzelne Räume befanden, wird zu einem fast 200 Quadratmeter großen Saal ausgebaut. Einen solchen Saal finden Besucher künftig auch im ersten Stockwerk vor. Dabei wird darauf geachtet, dass alles behindertengerecht gestaltet wird.
Ausgangspunkt der Führungen am kommenden Sonntag ist das Dobergmuseum. Wer an den Führungen teilnehmen möchte, muss in jedem Fall festes Schuhwerk tragen. Das Betreten der Baustelle ist ausschließlich im Rahmen einer Führung möglich.

Artikel vom 14.03.2006