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Am »Haus Europa« gebaut

Projekt-Teilnehmer des Seniorenbüros in England

Espelkamp (WB). Eine Gruppe von fünf Senioren, die im Espelkamper DRK-Seniorenbüro mit anderen älteren Bürgern des Altkreises im europäischen Grundtvig-Sokrates Projekt zum Thema »Soziokulturelle Wandlungen in der Gesellschaft« arbeiten, war jetzt beim europäischen Treffen in Mittelengland, nahe Birmingham.

Teilnehmer aus fünf Ländern trafen sich dort zu einem Erfahrungsaustausch und brachten Aufgaben für das nächste Treffen Ende Mai in der Nähe von Bologna in Italien mit. Da die Konferenzsprache Englisch ist, waren die Anforderungen an alle Teilnehmer nicht gering. Doch die Ostwestfalen konnten gut mithalten.
Jede Gruppe stellte sich mit einer Präsentation vor. Dabei war es reizvoll, wie unterschiedlich in den einzelnen Ländern an das Thema herangegangen wird. In der Gruppe der englischen Gastgeber hatte sich jedes Mitglied ein eigenes Thema gestellt und es historisch, literarisch und auch malerisch umgesetzt.
Die Rumänen beschäftigten sich mit den soziokulturellen Umbrüchen ihrer postkommunistischen Gesellschaft und möchten sie mit Rollenspielen bewältigen. Die Italiener aus der Gegend von Modena nahmen sich der Probleme des Strukturwandels und der Zuwanderung aus außereuropäischen Ländern in ländliche Bereiche an. Dazu lernen sie zunächst Englisch, was sie gleich bei der Tagung ausprobieren konnten.
Die Schweden aus Linköping suchen nach Lösungen der Probleme jugendlicher Arbeitsloser und praktizieren Umschulungen in Heilberufen. Die deutsche Gruppe schließlich erstellt Dokumentationen zur Situation älterer Menschen in verschiedenen Themenbereichen: von der Großfamilie zur Kleinfamilie und dadurch bedingte Vereinsamung, Frühverrentung und sinnvolle Gestaltung des dritten Lebensabschnittes. Dabei bedient sie sich der Digitalfotografie und der Bildbearbeitung mit Computerprogrammen.
Auch die menschliche Begegnung kam in England nicht zu kurz. Die Gastgeber führten die Gäste in die Hauptstadt der Grafschaft Staffordshire, wo sie einen Empfang im historischen Parlamentsgebäude bekamen und das lebendige Industriemuseum des »Black Country« in Dudley kennenlernten. Ein Dinner mit Klavierabend beschloss die erlebnis- und arbeitsreichen Tage in dem ehemaligen Herrenhaus, das jetzt als Heimvolkshochschule für Erwachsenenbildung dient. Die Teilnehmer aus Ostwestfalen flogen schließlich wieder nach Hause in dem Bewusstsein, viele neue Freunde gewonnen zu haben und ein Stück weiter am Haus Europa gebaut zu haben.

Artikel vom 14.03.2006