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Den Schlaglöchern an den Kragen

Winterdienst in diesen Tagen im Dauereinsatz - Frost für Straßen problematisch

Von Moritz Winde (Text und Fotos)
Löhne (LZ). Der lange Winter hält die Mitarbeiter des Bauhofes ganz schön auf Trab. Schnee räumen, Salz streuen, Schlaglöcher flicken - fast rund um die Uhr sind die Männer in orange im Einsatz und sorgen dafür, dass die Straßen gefahrlos benutzt werden können.

Thomas Arning hat die Nase allmählich voll von der ungewöhnlich lang anhaltenden Kälteperiode. »Es reicht jetzt«, findet der Leiter des Bauhofes. Insgesamt 40 Mitarbeiter sind seit der Vorweihnachtszeit auf den Löhner Straßen und Wegen im Dauereinsatz, wobei auch viele Extraschichten eingelegt werden mussten.
Vor allem der hartnäckige Frost macht den Straßen zu schaffen. »Lang anhaltende Schneefälle hatten wir nicht, aber die sehr kalten Temperaturen sind schädlich für den Asphalt«, sagt der Experte. Die Verwendung von 350 Tonnen Salz in diesem Jahr sei nicht sehr viel mehr als in einem durchschnittlichen Löhner Winter.
Das Problem sei vielmehr die enorme Feuchtigkeit. Das Wasser, das in den Boden sickere, werde zu Eis und lasse die Fahrbahnen sprengen. »So kommen die Löcher zustande«, sagt Arning. Diese seien nicht nur unschön anzusehen, sondern auch gefährlich. Daher setzen die Bauhofmitarbeiter alles daran, die vor allem für Fahrradfahrer und Fußgänger tückischen Vertiefungen zu beheben. Insbesondere die Börstelstraße und die Falscheider Straße sind sehr schwer beschädigt. Der starke Lastwagenverkehr wirke sich auf den ohnehin schon brüchigen Asphalt zudem nicht gerade förderlich aus, sagt Thomas Arning. Die Liste der Schlaglochpisten im Stadtgebiet ist lang.
Daher sind jeden Tag zwei Bauhofkolonnen zu je zwei Mann mit Flickarbeiten beschäftigt. Straßenkontrolleur Fredi Barneski spürt die Schäden auf und gibt sie an seine Kollegen weiter. »Oft bekommen wir aber auch von Anwohnern Hinweise«, sagt Thomas Arning.
Die in Mitleidenschaft gezogenen Straßen und Wege werden jedoch nicht saniert, sondern lediglich provisorisch repariert. So wie Frank Pielsticker und Karl-Ernst Wollbrink gestern in der Schierholzstraße. Fünf tiefe Schlaglöcher in der Kurve vor der Musikschule erschwerten die Weiterfahrt. Routiniert ging das Team bei der Notreparatur zu Werke. Mit heißem Teer wurden die Vertiefungen aufgefüllt und mit der Walze angeglichen. »Das geht eigentlich schnell. Das Problem ist, dass es in diesem strengen Winter sehr viel mehr Schäden gibt als sonst«, weiß Frank Pielsticker.
Die genaue Schadenshöhe könne laut Guido Kunze noch nicht beziffert werden. Fest stehe aber, dass der lange Winter teuer wird. »Im Vorjahr hatten wir bis zu diesem Zeitpunkt 70 Tonnen Füllmaterial verwendet. Dieses Mal sind es bereits 110 Tonnen.« Der Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe schätzt, dass sich die Mehrkosten für Material und Personal auf 5 000 bis 10 000 Euro summieren.

Artikel vom 14.03.2006