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unserer Stadt
Wer einen Buchhändler fragt, was er in seiner Freizeit tut, kann natürlich nur eine Antwort erwarten: lesen. Genauso ist es auch bei Olaf Bärenwaldt. Der 39-Jährige, der seit knapp eineinhalb Jahren im Neuen Ortszentrum in Senne gemeinsam mit seiner Freundin Stefanie Rüschhoff die Buchhandlung »Ex Libris« betreibt, greift auch nach Ende der Dienstzeit häufig zum Buch. Im Moment verschlingt er »Das Eden Alphabet« von Nino Filastò. »Ein toller Thriller«, sagt Olaf Bärenwaldt. »Ein Krimi ohne Tote.« Sein Lieblingsbuch allerdings ist ein Klassiker: James Joyces »Ulysses«. »Aber das sagt jeder Germanist«, meint der 39-Jährige. Und schränkt ein: »Zumindest jeder männliche.«
Eher zufällig sind Stefanie Rüschhoff - offiziell ist sie die Inhaberin des Geschäftes, aber Bärenwaldt plant, einzusteigen - an der Windelsbleicher Straße gelandet. »Wir haben durch Zufall das leere Ladenlokal gesehen, und es hat gleich geklappt mit dem Mietvertrag«, erinnert sich der 39-jährige gebürtige Brackweder, der in Ummeln wohnt. »In Senne gab es keine Buchhandlung, daher haben wir gleich zugeschlagen.«
Zuvor hatte der 39-Jährige, der neben der Germanistik auch noch Literatur und Philosophie an der Universität Bielefeld studierte, gemeinsam mit einem Freund zehn Jahre die Brackweder Kneipe das »Pendel« gepachtet. »Das war aber mehr ein Hobby, ich habe mir so das Studium finanziert. Als der Pachtvertrag auslief, wollte ich mich umorientieren.« Die Entscheidung, eine Buchhandlung zu gründen, habe nahe gelegen, sagt der zweifache Vater. »Ich hatte immer schon gern mit Büchern zu tun.«
Seinen Schritt hat er bis heute nicht bereut. »Wir sind zufrieden, was die Resonanz angeht.« Die Kunden kommen aus dem gesamten Großraum Senne. Während Stefanie Rüschhoff, gelernte Steuerfachangestellte, sich um das Kaufmännische kümmert, übernimmt Olaf Bärenwaldt die Bestellung der Bücher. Um die Kunden kümmern sich beide zusammen - gemeinsam mit Buchhändlerin Ursula Hansen. Eines Tages, hat sich der 39-Jährige vorgenommen, soll bei »Ex Libris« auch ausgebildet werden. »Aber das dürfen wir erst, wenn wir vier Jahre bestehen.«
Artikel vom 14.03.2006