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Einen »Folienspeicher« für Warmwasser entwickelt

Claudius Wilhelms (25) mit dem »Wissenschaftspreis des Handwerks« der Handwerkskammer Kassel ausgezeichnet

Kreis Höxter/Kassel (auwi). Mit dem »Wissenschaftspreis des Handwerks« wurde Claudius Wilhelms (25) in Kassel ausgezeichnet. Der Maschinenbauingenieur, der seine Wurzeln im Kreis Höxter hat, wurde für seine Arbeiten um ein Lösungskonzept für einen kostengünstigeren Warmwasserspeicher geehrt.

Zum mittlerweile sechsten Mal hat die Handwerkskammer Kassel ihren »Wissenschaftspreis« verliehen. »Mit dieser Auszeichnung werden wissenschaftliche Arbeiten gewürdigt, die sich in herausragender Weise um wirtschaftsbezogene und technisch-innovative Lösungsansätze für das Handwerk bemüht gemacht haben,« so Kammerpräsident Gerhard Repp bei der Vorstellung des Preisträgers.
In diesem Jahr ging der mit einer Summe von 2 500 Euro dotierte Preis an Claudius Wilhelms aus Kassel. Dessen Diplomarbeit zum Thema »Theoretische und experimentelle Untersuchungen neuartiger Konzepte zur Warmwasserspeicherung für thermische Solaranlagen« an der Universität Kassel hatte zu dieser hohen Auszeichnung geführt.
Claudius Wilhelms hatte sich in seiner Arbeit mit Lösungskonzepten beschäftigt, die eine effizientere und kostengünstigere Warmwasserspeicherung ermöglicht, um Solarenergie als Beitrag zur Raumheizung wirtschaftlicher zu gestalten.
Sein Ziel war insbesondere, einen Speicher zu entwickeln, der kostengünstig, leicht in Wohnhäuser einzubringen und modularisierungsfähig ist. Das interessante Ergebnis ist ein »Folienspeicher«, dessen Optimierung Claudius Wilhelms nun in Form einer Dissertation fortsetzen wird.
Dieser »Folienspeicher« kann auf Grund seiner Größe leicht eingebaut werden und soll eine hohe Endleistung erbringen. 50 Prozent der Energiekosten wie Öl oder Gas hofft Wilhelms, dadurch einsparen zu können. Dieser neue Speichertyp bietet dem Handwerk zahlreiche Vorteile. Zum einen entstehen neue Märkte, da diese Speicher durch das geringere Volumen und die niedrigen Kosten auch für neue Zielgruppen interessant sind. Zum anderen bietet dieser Typ dem Heizungsinstallateur vielfältige Aufgaben und kann selbst von kleinen Handwerksbetrieben umgesetzt werden.
Der in Kassel wohnende junge Tüftler stammt aus Höxter und besuchte dort die Grundschule und das König-Wilhelm-Gymnasium. Seine Großeltern sind aus Natzungen und Warburg. Hier in der Region, bei Hecker + Kaiser in Marienmünster und bei Benteler in Warburg, hat der findige Konstrukteur auch sein Grund- und Fachpraktikum absolviert.
Seine Eltern haben in ihrem Haus in Höxter eine Solaranlage und eine selbst gebastelte Regenwasseranlage. Da lag es für den jungen Abiturienten nahe, sein Studium in diesem Gebiet zu absolvieren und an der Fachhochschule Köln sowie an der Uni Kassel mit der Ausrichtung auf die Energietechnik schließlich die Grundlage für seine berufliche Zukunft zu legen.

Artikel vom 14.03.2006