11.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Trauer des Orpheus

VHS lädt am Dienstag ins Philosophiecafé ein


Gütersloh (WB). Die Volkshochschule Gütersloh lädt am kommenden Dienstag, 14. März, wieder zum Philosophieren ein. Diesmal geht es um den Mythos von Orpheus und Eurydike. Er hat über Jahrhunderte immer wieder zu neuen Interpretationen im Spiegel von Zeit und Gesellschaft angeregt.
Die Grundfragen, die Ovid und Vergil für diese beiden Charaktere entwickelten, haben ihre Prägnanz bis heute nicht verloren. Orpheus findet in der Trauer über den Tod von Eurydike die Kraft, die Götter der Unterwelt herauszufordern. Auf dem Weg aus dem Jenseits verliert er Eurydike endgültig für die Welt der Lebenden.
Was interessiert uns heute an dem Menschen Orpheus, der unbeirrt weiterkämpft, zu Anfang noch
voller Hoffnung, jung, vielleicht naiv, der sich durch seine Risikobereitschaft, seine Grenzwelterfahrung und die Erfahrung, versagt zu haben, verändert? Es sind immer wieder vier philosophische Grundthemen, aus denen der Stoff aufgeschlüsselt wird: die Willkür des Todes, Treue, Vertrauen und die Liebe.
Anke Hoffmann inszenierte die Oper »Orpheus und Eurydike« als Musik- und Tanztheater in Bielefeld. Ihr ist es gelungen, den mythologischen und gleichermaßen philosophischen Stoff für die Gegenwart zu interpretieren.
Oliver Schliemann moderiert die Veranstaltung. Sie beginnt um 19.30 Uhr im Haus der Volkshochschule, Hohenzollernstraße 43.

Artikel vom 11.03.2006