11.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Warnung vor Katalysator-Kauf

Womöglich Diebesgut aus Bayern und Porta Westfalica im Angebot

Bad Oeynhausen (WB). Die Polizei warnt vor dem Kauf von Katalysatoren zweifelhafter Herkunft. Es könnte sich um die Beute von zwei Diebstählen in Aschaffenburg und Porta Westfalica handeln. Denn zumindest in einem Fall führt eine Spur der Diebe nach Bad Oeynhausen.

In der Nacht zum 13. Februar waren von dem Gelände eines Katalysator-Recycling-Betriebes in Alzenau im Landkreis Aschaffenburg 1 700 gebrauchte und 100 neuwertige Katalysatoren im Wert von etwa 100 000 Euro gestohlen worden. Abtransportiert wurde das Diebesgut nach Polizeierkenntnissen mit einem Daimler-Benz-Lkw vom Typ 817, der in der Nähe der Firma gestohlen worden.
Dieser Lastwagen mit dem Kennzeichen AB-ML 662 wurde dann etwa 450 Kilometer entfernt, nämlich am Grünen Weg in Bad Oeynhausen gefunden. Das Diebesgut allerdings fehlte. Polizeisprecher Ralf Steinmeyer: »Anhand der gefundenen Tachoscheibe ist zu vermuten, dass die Beute in einem Umkreis von etwa 20 Kilometern ausgeladen wurde.«
Nach Angaben der Ermittler bei der Polizei in Minden verfügen die Täter möglicherweise aufgrund der großen Menge an erbeuten Katalysatoren nicht über geeignete Absatzmöglichkeiten. Die Katalysatoren könnten dementsprechend noch in Bad Oeynhausen oder Umgebung gelagert sein. »Denkbar wäre aber auch, dass die Täter versuchen, das Diebesgut in kleinen Mengen an Altmetallhändler abzusetzen«, erklärt Ralf Steinmeyer. Katalysatoren würden zu einem Preis von 35 bis 70 Euro gehandelt. Daher warne die Polizei dringend vor dem Ankauf von Katalysatoren, deren Herkunft nicht gesichert sei.
Außerdem bittet die Polizei um Hinweise aus der Bevölkerung zur Aufklärung dieses Diebstahls. Für die Ermittler sind folgende Fragen von Bedeutung: Wo wurden neue oder gebrauchte Katalysatoren in großer Stückzahl angeboten? Wer kann Angaben zu einem möglichen Lagerort der Katalysatoren geben? Hinweise an & 05 71 / 88 66-0.
Dass Katalysatoren offensichtlich bei Einbrechern hoch im Kurs stehen, zeigt auch ein Einbruch in eine Autoverwertung in Porta Westfalica-Neesen. Dort brachen laut Polizei in der Nacht zum Mittwoch Unbekannte auf dem Firmengelände eine Garage auf und stahlen etwa 100 bis 150 gebrauchte Katalysatoren. Durch ein in einen Metallgitterzaun geschnittenes Loch an der Rückseite des Betriebes sei die Beute über eine etwa sechs Meter hohe Böschung, Bahngleise und einen Streifen Brachland zu einem Fahrzeug transportiert worden. »Dabei mussten die Einbrecher Schwerstarbeit verrichten«, schätzt Sprecher Ralf Steinmeyer. Die Wegstrecke von etwa 200 Metern sei mehrfach zu Fuß zurückgelegt worden. Der Sprecher: »Dabei verloren die Unbekannten einige Katalysatoren, die sie aber einfach liegen ließen.« Vermutlich mit einem Kleintransporter oder einem Lkw sei die Beute im Wert von etwa 8 000 Euro dann abtransportiert worden. Ob zwischen den beiden Diebstählen eine Verbindung bestehe, werde noch geprüft.

Artikel vom 11.03.2006