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Osterfeuer brennt künftig
nur noch auf Sparflamme

Stadt untersagt Abbrennen auf Privatgrundstücken

Von Per Lütje
Löhne (LZ). Private Osterfeuer sind in Löhne nicht mehr gestattet. Gleichwohl der Hauptausschuss am Donnerstag die Entscheidung über eine entsprechende Satzung vertagte, beruft sich die Stadt bei ihrem Verbot auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Münster.

Die Fraktionen brachten in der Sitzung ihr Unverständnis über den Zeitpunkt des Verwaltungsvorhabens zum Ausdruck. »Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes datiert aus dem Jahr 2004. Die Bürger sind zu Recht verärgert, dass sie erst jetzt zur Kenntnis gebracht wird, da sie das Schnittgut für das diesjährige Osterfeuer bereits gesammelt haben«, sagte Tim Ostermann von der CDU. Er sah »viele gute Gründe für die Brauchtumspflege« und sprach sich nicht für ein generelles Verbot, sondern für eine Genehmigungspflicht privater Osterfeuer aus.
Die Löhner Bürger-Allianz plädierte dafür, die Regelung so zu belassen wie sie ist und Osterfeuer nicht in ein bürokratisches Korsett zu zwängen. »Wir wollen das Brauchtum bewahren«, sagte Dr. Hermann Ottensmeier. Diese Auffassung teilte auch Ulrich Adler von der Bunten Liste Löhne. SPD-Stadtverbandsvorsitzender Egon Schewe appellierte an die Verwaltung, die juristischen Spielräume zu Gunsten der Bürger auszulegen.
Uwe Neuhaus von der FDP sprach von einem »Schlag ins Gesicht der Bürger«. Es gehöre viel Mut dazu, die Verabschiedung derart kurzfristig anzuberaumen.
In der jüngsten Vergangenheit wurden in der Werrestadt an Ostern bis zu 550 Brauchtumsfeuer abgebrannt. Damit soll nun - wie bereits in vielen anderen Kommunen - Schluss sein. »Auch wenn der Ausschuss die Entscheidung über eine Satzung vertagt hat, ist das kein Freibrief für private Osterfeuer«, sagte Ordnungsamtsleiter Wolfgang Greinke am Freitag auf Nachfrage der LÖHNER ZEITUNG. Wer dennoch im eigenen Garten zündelt und dabei erwischt wird, dem drohen saftige Strafen - und zwar bis zu 5 000 Euro. »Wir appellieren deshalb an die Einsicht und die Eigenverantwortlichkeit der Bürger«, meinte Greinke.

Artikel vom 11.03.2006