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Hildmann: Schüler lernen ganztags mehr

Ingrid Pieper von Heiden, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, zu Gast

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Mit der bildungspolitischen Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Ingrid Pieper von Heiden, haben die Schulleiter der Lisa-Tetzner-Schule und der Pollhansschule gestern über Ganztagsschule, das Schulgesetz und die Schulbezirksgrenzen diskutiert.

Der Schulleiter der Lisa-Tetzner-Schule, Heinz Hildmann, und seine Stellvertreterin Karin Hoffmann streben mittelfristig an, die Hauptschule zur Ganztagsschule zu machen. Mittelfristig bedeutet für sie zum Schuljahr 2007/8. »Die Schüler können im Ganztagsunterricht besser gefördert werden«, ist sich Hildmann sicher. Eine Befragung der Eltern der Schüler, die dieses Jahr im fünften Schuljahr an der Hauptschule beginnen, habe ergeben, dass mehrheitlich Ganztagsunterricht gewünscht wird. Mit zu den ersten will die Hauptschule in Schloß Holte-Stukenbrock zum kommenden Schuljahr aber nicht gehören. Investive Maßnahmen und die Beteiligung der Schulpflegschaft stehe noch aus. Außerdem müsse die Stundentafel neu organisiert werden, denn Unterricht am Nachmittag wird verpflichtend und der ganze Schultag müsse anders rhythmisiert werden. Zur Zeit betreibt die Lisa-Tetzner-Schule die so genannte sanfte Ganztagsschule. Nachmittags gebe es in der Woche zehn Angebote wie Kunst, Sport, Computerunterricht, Theater, Inliner- und Cheerleader-Arbeitsgruppen, die allerdings freiwillig seien.
Ingrid Pieper von Heiden berichtete, dass jede Hauptschule, die zur Ganztagsschule werde, 30 Prozent mehr Lehrerstellen erwarten könne. »Das ist gewollt. Die Schulform hat zwei Mal bei Pisa schlecht abgeschnitten. Die Schüler sind damit im Nachteil. Wir wollen auf einen Schlag mehr Qualität.« Die Schule habe die Wahl: Alle oder nur zwei Drittel des zusätzlichen Personals könnten Lehrer sein, das andere Drittel könnte auch qualifiziertes Fachpersonal sein, das sich die Schule selbst aussuchen könnte. Für diesen Bereich erhalte die Schule dann einen Etat von 51 000 Euro jährlich. Wie bereits für die offenen Ganztagsgrundschulen stehen auch für die Hauptschulen Bundesmittel zur Verfügung - 115 000 Euro für je 20 Schüler. Der Schulträger (die Stadt) müsse sich mit zehn Prozent beteiligen.
Hildmann sagte, dass die Schulleiter der Hauptschulen im Kreis Gütersloh sich verständigt haben, nicht alle Jahrgänge, sondern nur die Jahrgänge 5 bis 7 ganztags zu führen. Pieper von Heiden sagte, dass in Ausnahmefällen auch nur ein Teil der Schule ins Ganztagsprogramm aufgenommen werden könne. Das sei aber an Bedingungen geknüpft, die im Einzelfall geprüft werden müssten. Für die Hauptschulen in Nordrhein-Westfalen stellt der Bund eine Milliarde Euro zusätzlich zur Verfügung, 620 Lehrer mehr sollen an dieser Schulform eingestellt werden, noch mal 500 mehr für die individuelle Förderung. Langfristig sollen auch Realschulen und Gymnasien ganztags unterrichten.

Artikel vom 14.03.2006