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Neue Klang-Dimensionen eröffnet

Benefizkonzert des Luftwaffenmusikkorps im Bürgerhaus Espelkamp

Espelkamp (hek). Die anmutig-tänzelnden Töne der Querflöte schweben durch den Raum. Klarinette und Trompete schließen sich dem leichten Klang an, schwingen sich auf zum fulminanten Höhepunkt. Am Donnerstag eröffnete das Luftwaffenmusikkorps 3 der Bundeswehr aus Münster im Bürgerhaus neue Klangwelten.

Unter der Leitung von Oberstleutnant Michael Wintering begaben sich die 60 »klingenden und swingenden Botschafter der Luftwaffe« auf musikalische „Höhenflüge«. Den königlichen Auftakt bot die Kaiser Friedrich Fanfare. Es folgte Rossinis Ouvertüre zur Oper »Die seidene Leiter«. Hierbei erweckten die verspielten Dialoge von Klarinette und Querflöte, gleich lebhaften Vogelstimmen, erste Frühlingsgefühle. Mit dem Einstimmen der tieferen Bläser entzündete sich ein Feuerwerk überwältigender Klangintensität.
Der Komponist, Dirigent und »beispiellose Pianist« Franz Liszt sei fasziniert gewesen von der ungarischen Folklore, erläuterte Wintering. In den Tempogegensätzen spiegelten sich die »Sinnbilder« des Roma-Lebens wider: Auf der einen Seite stehe die »Schwermut«, auf der anderen der »ekstatische Ausbruch des fremden verführerischen Temperaments«. Mit dramatischen Tonfolgen entführte das Blasorchester in die dunklen Keller der Pariser Opernhäuser: Melodien aus »Das Phantom der Oper« ließen das Publikum »mitfiebern«.
Wie bei jedem seiner Auftritte spielte das Luftwaffenmusikkorps 3 auch in Espelkamp »zum guten Zweck« auf. Das zum achten Mal stattfindende Benefizkonzert habe »eine großartige Tradition«, betonte der Schirmherr Wilhelm Krömer. Die Einnahmen gingen jeweils zur Hälfte an den Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge und den Espelkamper Kindergarten »Brummkreisel«. Dieser biete unter anderem eine Übermittag-Betreuung an und nehme auch Kinder im Grundschulalter auf. In diesem Jahr flößen die Gelder in die mathematische Frühförderung. Der Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge habe sich der »beeindruckenden Zahl« von etwa 827 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten angenommen, so Landrat Krömer. Ein Schwerpunkt liege in der Friedenspädagogik, der Versöhnungs- und Jugendarbeit.
Veranstaltet wurde das Konzert vom Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr, Kreisgruppe Minden/Herford, und dem Volksbund »Deutsche Kriegsgräberfürsorge«. Im Anschluss an das Konzert dankte der stellvertretende Kreisvorsitzende des Verbandes der Reservisten und Feldwebel der Reserve, Gerhard Hundt, dem Roten Kreuz für seine »langjährige, kostenlose Unterstützung« und überreichte ein Wappen. Harry Bleschick wurde für seine 30-Jährige Mitgliedschaft in der Reservisten Kameradschaft Espelkamp geehrt.

Artikel vom 11.03.2006