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Auszahlungszeitpunkt ist noch ungewiss

Insolvenzverfahren um Krause-Ringbuchtechnik ist weiterhin nicht abgeschlossen

Von Felix Quebbemann
Espelkamp (WB). Noch immer nicht ist das Insolvenzverfahren über das Vermögen der AAA Ringbuchtechnik Produktionsgesellschaft in Espelkamp, ehemals Krause Ringbuchtechnik, abgeschlossen.

Und die etwa 160 ehemaligen Beschäftigten machen sich langsam ihre Gedanken, ob sie ihre bestehenden Ansprüche noch ausgezahlt bekommen, so wie Rolf Meins aus Fabbenstedt. Der 52-Jährige war 13 Jahre bei Krause tätig. Mit der Insolvenz verlor er seinen Arbeitsplatz und hat bis heute keine neue Arbeitsstelle gefunden.
Als Hartz-IV-Empfänger drückt der finanzielle Schuh an allen Ecken. Und auch aus der Fabbenstedter Wohnung müssen er, seine Ehefrau Ulrike und seine Tochter wohl ausziehen, denn die ist nach Hartz-IV mit 116 Quadratmeter zu groß. Erlaubt seien lediglich 98 Quadratmeter. Mit der Miete seien sie bereits im Rückstand. Da käme die Auszahlung aus der Insolvenz gerade richtig. »Aber wir wurden jetzt auf April 2006 vertröstet«, so Ehefrau Ulrike Meins. Dies sei nicht das erste Mal gewesen. Und das Ehepaar kann nicht verstehen, warum sie so lange hingehalten werden. Insgesamt hätten sie eine Auszahlung von etwa 11 000 Euro zu erwarten.
Insolvenzverwalter Dr. Norbert Westhoff aus Bielefeld erklärte gegenüber der ESPELKAMPER ZEITUNG, dass er auch noch nicht mit Gewissheit sagen könne, wann es zur Auszahlung kommt. Denn erst wenn die Ansprüche aller 160 Beschäftigten geprüft worden seien, könne das Geld, das sich bereits auf dem Konto befände, ausgezahlt werden.
Alle ehemaligen Krause-Beschäftigen müssten angeschrieben werden und darlegen, welche Bezüge aus Arbeitslosengeld oder aus neuer Arbeit sie in der Zwischenzeit erhalten hätten. Erst wenn sich alle gemeldet hätten, könnten die Ansprüche errechnet werden. Es seien aber noch nicht alle Rückmeldungen eingegangen. Daher dauere der Abrechnungsvorgang noch an. Schließlich müsse alles »sauber abgewickelt werden«, so Westhoff.
Die Ansprüche unter anderem aus nicht gezahlten Löhnen würden 1,5 Millionen Euro betragen. Die zur Verfügung stehende Summer betrage jedoch nur ein Drittel, etwa 500 000 Euro. Die würden quotal ausgezahlt werden, so Westhoff. Das bedeutet, dass zum Beispiel ein Arbeitsloser ehemaliger Krause-Mitarbeiter einen höheren Anspruch hat, als jemand, der in der Zwischenzeit Arbeit gefunden hat.

Artikel vom 11.03.2006