TuS Nettelstedt: sicheres 30:23 über den TV Strombach
Nettelstedt (Les). Sicherer als erwartet sicherten sich am Samstagabend die Frauen des TuS Nettelstedt zwei weitere Punkte in der Handball-Regionalliga. Mit 30:23 wurde der Tabellenvorletzte TV Strombach vor nur leider ganz wenigen Zuschauern bezwungen.
30:23 - das klingt sehr deutlich und sehr sicher. War es im Grunde genommen aber gar nicht. Denn bis zum 25:22 in der 55. Minute mussten die Fans, musste Trainer Meyer, der ja diesmal nur auf der Tribüne hin und her tigern durfte, ganz schön zittern. Meyer: »So einfach war das gar nicht.« Denn da sah es durchaus so aus, als könnten die Gäste eventuell einen Punkt entführen. Erst, als Gabriela Köhler-Korandova sich ein Herz gefasst hatte, selbst den Durchbruch zum 26:22 gesucht hatte, stellte der TuS die Weichen endgültig auf Sieg. Meyer hatte dies übrigens nur wenige Sekunden zuvor an seinen verlängerten Arm auf der Bank, Marco Kostka, weitergegeben: »Gabi muss jetzt alleine gehen. Die hat doch immer den Wurfarm frei, die ist jetzt gefordert.« Endgültig durchpusten durfte der Coach, als Strombachs Neuzugang, die norwegische Nationalspielerin Lena Ege (sie wurde übrigens von der erneut nur zum Zuschauen verurteilten Susanne Schmidt besonders herzlich vor dem Spiel begrüßt) einen Strafwurf an den Pfosten setzte. Und Meyer forderte sofort anschließend. »Spielt jetzt bloß keinen Omma-Handball mehr. Lasst den Ball laufen.« Seine Schützlinge beherzigten diese Aufforderung und holten einen Strafwurf heraus, den Ina Schewtschenko sicher zum 27:22 verwandelte. Strombach gab aber immer noch nicht auf, versuchte es, nachdem Nettesheimer frei an Süß gescheitert war, in den letzten drei Minuten mit einer offenen Manndeckung. Doch mehr als eine Ball-Eroberung war nicht drin. Köhler-Korandova und Lena Antal schraubten auf 29:22. Und nur noch 60 Sekunden zu spielen. Die Punkte waren im Sack. Das 29:23 durch Nettesheimer, das 30:23 durch Kottkamp beeinflussten die Partie ebenso wenig wie die rote Karte eine Sekunde vor dem Abpfiff für Gabriela Köhler-Korandova, die beim Zurücklaufen den gegnerischen Anwurf behindert hatte. Die TuS-Frauen erwischten einen Start nach Maß, führten schnell mit 4:1, 6:2 und 8:3. Und beim 11:5 (23.) - Tina Kottkamp hatte eingelocht - sah es fast schon nach einem Samstagspaziergang aus. Wurde es aber nicht. Denn mit der Norwegerin Lena Ege, die kurz zuvor eingewechselt worden war, wurde das Abwehrspiel der Gäste immer stärker. Die vorgezogene Norwegerin mischte den TuS-Rückraum ganz schön auf, provozierte Fehler, die dazu führten, dass die junge Gäste-Truppe beim 11:9 wieder auf Sichtweite heran kam. Andererseits war aber auch festzustellen, dass bei der neu zusammengesetzten Gäste-Mannschaft noch nicht alles klappte. Einige Fehler im Zusammenspiel mussten normalerweise wirklich nicht sein. Glück für den TuS, der dadurch zum 13:9-Pausenstand Profit zog und im zweiten Durchgang auf 16:11 enteilte. Doch es wurde noch knapper. Sechs torlose TuS-Minuten bescherten dem TV Strombach die Möglichkeit, bis auf einen Treffer beim 16:15 heran zu kommen. Doch dank der aufmerksamen Kerstin Zillmer im Tor und der Routine einer Ina Schewtschenko, die ein ausgezeichnetes Spiel machte, konnte der TuS wieder auf 18:15 enteilen und gab diesen Vorsprung nicht wieder her. TuS Nettelstedt: Zillmer, Süß; Benstein, Schevtschenko (10/3), Gebhardt, Kottkamp (4), Antal (2), Köhler-Korandova (9/1), Altvater (1), Balsmayer, Böhmer (4).
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