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Programm soll viel Zeit sparen

Martin Zurowietz und Julian Finke belegen 3. Platz bei »Jugend forscht«

Von Maike Stahl (Text und Foto)
Schlangen (SZ). Die Technik, mit der die Zuschauer bei »Wer wird Millionär« abstimmen dürfen, gehört für Julian Finke und Martin Zurowietz seit Oktober zum Schulalltag. Seitdem haben Lehrer und Schüler des Gymnasiums Horn-Bad Meinberg die Möglichkeit, ihren Stoff mittels einer Computerpräsentation vorzustellen und anschließend gleich abzufragen, ob das auch angekommen ist.

»Das ist eigentlich eine feine Sache, weil es mal etwas anderes ist und jeder sich einbringen muss«, sind die beiden 15-Jährigen von dem Programm Mobi-Ted begeistert, dass ihr Lehrer für die Bedürfnisse der Schule modifiziert hat. Was ihnen allerdings überhaupt nicht zugesagt hat, ist die Art und Weise, wie die Präsentationen erstellt werden müssen. »Das ist total kompliziert«, erläutert Martin Zurowietz. Um eine Folie zu erstellen, müssten eine ganze Menge an Formatierungen - zum Beispiel um ein Bild einzufügen, einen Textbaustein mittig zu setzen oder die Fragen einzufügen - mühevoll per Hand eingegeben werden. »Das muss man erst mal alles wissen, und wenn man einen kleinen Fehler macht, dann funktioniert es schon nicht mehr. Außerdem muss man viele Dinge für jede neue Folie wieder neu eingeben«, hatte auch Julian Finke seine Probleme mit der Handhabung des Programms, das zurzeit an seiner Schule getestet wird.
Also beschlossen die beiden befreundeten Computerfreaks aus Oesterholz und Kohlstädt, sich die Arbeit zu erleichtern und ein Programm zu entwickeln, dass die Eingabe erleichtert. »Eigentlich war das nur für uns gedacht, aber dann hat uns unser Informatik-Lehrer Bodo Jäger angesprochen, ob wir nicht bei ÝJugend forschtÜ mitmachen wollen«, erzählt Julian Finke. »Erst wussten wir nicht mit welchem Projekt, aber dann haben wir gedacht, dass wir das Programm nehmen können«, ergänzt Martin Zurowietz.
Das hat den beiden allerdings erst einmal eine Menge zusätzlicher Arbeit eingebracht. Denn nun musste ihr Programm so aufbereitet werden, dass es auch für Dritte benutzerfreundlich ist. Außerdem haben sie noch neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Präsentationen entworfen und programmiert. Mehr als 100 Stunden, schätzen die Schüler, haben sie sich insgesamt mit dem Projekt beschäftigt, von dem jetzt nicht nur sie selbst, sondern alle Lehrer und Schüler am Gymnasium Horn-Bad Meinberg profitieren können. »Wir stellen das Programm nach dem Unterricht in unserem Wahlpflichtbereich Mathe/Informatik vor«, kündigt Martin Zurowietz an und hofft natürlich, dass ihr »Mobi-Ted-Editor« Anklang findet.
Im kommenden Jahr wollen sich die beiden auf jeden Fall wieder am Regionalwettbewerb »Jugend forscht« beteiligen und haben auch Ambitionen, sich noch zu verbessern. »Wenn wir den ersten Platz belegen, sind wir auch auf Landesebene dabei. Das wäre schon was«, meint Julian Finke.

Artikel vom 11.03.2006