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Bloß weg damit! Die Bockhorster Mulde war schnell randvoll gefüllt.

Müllsammler trotzen Wind und Schnee

Vereine sorgen für sauberes Versmold

Versmold (igs). Das Wetter und die fleißigen Müllsammler kommen in Versmold einfach auf keinen gemeinsamen Nenner. Auch am Samstag mussten hunderte Sammler wieder mit Schnee, Kälte und Wind kämpfen. Doch schlechtes Wetter hin oder her: Die wackeren Müllsammler ließen sich nicht davon abbringen, den Unrat aus der Landschaft zu beseitigen. Die bereitgestellten Mulden waren -Êwie erwartet -Êam Ende gut gefüllt. Eine Premiere gab es dabei in Hesselteich.

Die Vereine, Jäger und Landwirte hatten sich hier erstmals gemeinsam auf den Weg gemacht, um den Dreck zu sammeln, den andere absichtlich oder gedankenlos in der Umwelt zurücklassen. Vom Kaffeebecher bis zur anderthalb Quadratmeter großen Betonplatte war alles dabei. »Es ist wirklich erstaunlich, was teilweise für ein Aufwand betrieben wird, um Sachen illegal loszuwerden, die genauso auch auf legalem Weg entsorgt werden können«, meint Jörg Vogel, Umweltberater der Stadt, mit Blick auf die in den Wald transportierte Betonplatte. »Wir haben mehr Müll gesammelt als gedacht«, bilanziert Wolfgang Niedermowwe für die Hesselteicher Sammler. Hinweise auf »Müllfundgruben« konnten hier wie andernorts die Jäger geben, die genau wissen, wo immer wieder illegal Müll entsorgt wird. Hesselteich will am Ball bleiben: »Im nächsten Jahr sind wir sicher wieder dabei«, verspricht Wolfgang Niedermowwe.
Sieben Tonnen Müll kommen im Schnitt bei der traditionellen »Waldsäuberungsaktion« dank der Hilfe von Vereinen, Jägern, Landwirten und Schulkindern zusammen. Einen »gewichtigen« Teil haben dazu wieder die Bockhorster Sammler beigetragen, die sich am Morgen trotz Schneetreibens auf den Weg machten. Martin Ellerbeck vom Heimatverein hatte bereits im Vorfeld »Altlasten« -ÊFolien und Metall -Êin Siedinghausen entdeckt, die ebenso in der Mulde landeten wie der übliche Müll vom Straßenrand.
Die Strecke vom Eschkamp über Dorfstraße, Westbarthauser Straße und entlang des Naturschutzgebietes hatten sich Kurt Wixförthchen, Karl-Heinz Kieserling mit Anni, Elfi, Ruth und Hans von der Bockhorster Grundschule vorgenommen. Ihr Anhänger war nach eineinhalb Stunden gut gefüllt. Der Inhalt landete in gemeinsam mit Fernsehern, Altreifen, Fahrrädern, Felgen, den Resten einer Fußbodenheizung und einer Matratze in der Mulde. »Den Rest müssen wir wohl holen, wenn das Wetter besser ist«, meint Heimatvereinsvorsitzender August-Wilhelm Rolf-Kiel. Denn unter der Schneedecke dürfte noch einiges an Müll liegen, der den Adleraugen der jungen Sammler entgangen ist. »An den Straßen liegt aber im Vergleich zu früher weniger«, hat Rolf-Kiel festgestellt. »Von den großen Sachen wird weniger gefunden, weil regelmäßig gesammelt wird«, hat auch Jörg Vogel von der Stadtverwaltung festgestellt, der sich bei den Sammlern und der Firma Schnur bedankt, die die Entsorgung übernimmt. »Toll, wie viele Leute jedes Mal mitmachen. Für die Stadt wäre das nicht zu machen.«

Artikel vom 13.03.2006