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»Ein tolles Aushängeschild«

Golf-Club rüstet sich für WM - Werbung in Portugal per E-Mail

Von Judith Frerick
Marienfeld (WB). Fußballer treten für gewöhnlich nicht nur mit Vorliebe den Ball, sondern schlagen oft auch liebend gerne die Kugel. Und dass die Portugiesen den Sport mit dem kleinen, weißen Ball lieben, ist ebenfalls kein Geheimnis. Zählt man eins und eins zusammen, dann dürfte der Andrang auf dem Marienfelder Golfplatz während der Fußball-WM noch größer sein als sonst.

»Wir hoffen auf einen großen Ansturm, das wäre schon ein tolles Aushängeschild. Allerdings können wir derzeit noch nicht abschätzen, mit wie vielen Golfspielern wir rechnen können«, sind sich die Vize-Präsidentin des Golf-Clubs Marienfeld, Rosemarie Türnau, und der Platz- und Hauswart Klaus Berg einig. Eines ist jedoch klar: Der Golfclub wird auch für einen Ansturm während der Weltmeisterschaft bestens gerüstet sein - mit portugiesischen und deutschen Fahnen, die über dem Golfplatz wehen werden, kulinarischen Köstlichkeiten aus Portugal im Restaurant des Golf-Clubs und mit westfälischer Gastfreundschaft, »die die Besucher bei uns erfahren«.
In Kürze wird Rosemarie Türnau alle großen Golf-Clubs in Portugal anmailen: »Über diesen Weg werden wir den Verantwortlichen mitteilen, dass unser Golf-Club in unmittelbarer Nachbarschaft zur Klosterpforte, sprich zur portugiesischen Nationalmannschaft, liegt. Danach werden sicher viele Anfragen bei uns eingehen«, wollen Frau Türnau und Herr Berg die Werbetrommel für den schmucken und top gepflegten Golfplatz mit familiärer Atmosphäre rühren.
Ganz unabhängig von der WM steht der Golf-Club Marienfeld in engem Kontakt zum Hotel Klosterpforte, zum Parkhotel und zum Hotel Poppenborg. »Wir arbeiten gut zusammen«, freut sich Rosemarie Türnau, die sich in den nächsten Tagen auch noch mit dem Hotel-Boss der Klosterpforte, Reinhold Frie, an einen Tisch setzen möchte, um WM-Details zu klären.
Dass das Grün des hiesigen Golfplatzes auch bei Fußballern ankommt, haben unter anderem die Stippvisiten der Bayern-Profis und der Kicker anderer Bundesliga-Clubs gezeigt. »Wir hoffen, dass auch Trainer Scolari mit seiner Mannschaft die Zeit findet, bei uns zu entspannen«, sagt Klaus Berg, der weiß, dass viele Fußball-Profis den Ausgleich auf dem »Green« suchen. »Und bei uns finden sie die Ruhe und die zwei bis drei Bahnen Luft, die sie brauchen, damit man den Marienfelder Golfplatz als Oase der Ruhe auch richtig genießen kann«, wird Berg ein wenig poetisch.
Falls während der WM tatsächlich ein Golfer-Ansturm auf den Club zukommt, dann müssten die eigenen Mitglieder, etwa 700 an der Zahl, zurückstecken, hoffen Klaus Berg und Rosemarie Türnau auf das Verständnis der Marienfelder Golfer. »Ob es jedoch überhaupt so weit kommen wird, ist fraglich«, so Türnau, die selbst schon einmal an der Algarve den Golfschläger geschwungen hat (»Es ist sehr schön, dort Golf zu spielen, aber auch schön teuer«).
Doch auch während der WM dreht sich auf dem Marienfelder Golfplatz nicht alles ausschließlich um den Fußball-Tross. »Dann haben wir auch Liga-Spiele und Turniere. Trotz der WM stehen eben nicht alle anderen Räder still«, sagt Rosemarie Türnau, die ganz besonders stolz darauf ist, dass im Klosterdorf alles auf ehrenamtlicher Basis läuft.

Artikel vom 11.03.2006