13.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gut aufgetischt zum Schlachtefest

Bau eines Backhauses für Rehmer Heimatfreunde in weite Ferne gerückt

Von Jan Hirscher (Text und Foto)
Bad Oeynhausen-Rehme (WB). Großer Andrang am Buffet, die Plätze so gut wie voll besetzt und eine heitere, lustige Stimmung. So lässt sich das traditionelle Schlachtefest beschreiben, das der Rehmer Heimatverein am Freitag im Heimathaus ausrichtete.

Ein ganzes Schwein hatten die Heimatfreunde für das Fest zubereitet, wobei das Tier bereits in der ersten Januarwoche geschlachtet worden war. Der erste Vorsitzende Bernd Brockmann sprach dafür Otto Spethmann, Schlachter und Mitglied des Vereins, ein besonders Dankeschön aus. Spethmann bereitete zusammen mit vier Helfern das Fest vor. »Wir haben alles verwertet, was das Schwein hergibt«, meinte Bernd Brockmann.
So wurden am Freitagabend neben Schinken und Mettwurst auch Blutwurst, Leberwurst, Sülze, Schmalz und Stippgrütze serviert. Seit Januar kümmerte sich Spethmann um die Herstellung der Leckerbissen. »Die Würste müssen reifen und auch mindestens einmal pro Woche mit Salzwasser abgewaschen werden«, erklärte Brockmann. Die Zubereitung des traditionellen Essens erfolgte nach Hausmannsart, die Rezepte seien ungefähr 100 Jahre alt und über viele Generationen weitergegeben worden, sagte der Vorsitzende. »Das sind alte bäuerliche Kulturwerte. Die möchten wir am Leben erhalten«, sagte er.
Dass das Angebot bei den 435 Mitgliedern großen Zuspruch fand und ungefähr 100 Gäste erschienen, stimmte Brockmann glücklich: »Mal schauen, wie wir noch alle unterbringen«, freute er sich angesichts des vollen Hauses.
Vollkommen wäre das Glück der Heimatfreunde gewesen, wenn sie zu dem selbst geschlachteten Schwein auch noch selbst gebackenes Brot hätten essen können. Doch der Bau eines Backhauses, der ganz oben auf der Wunschliste des Vereins steht, ist zunächst in weite Ferne gerückt, da es laut Brockmann Uneinigkeiten mit dem Grundstücks-Besitzer. Dennoch konnte das die Freude über das Fest und das gesellige Beisammensein nicht schmälern.

Artikel vom 13.03.2006