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Von Maike Stahl

Schlänger
Aspekte

Einlenken erfreulich


Dass die Fürstenallee einer Sanierung bedarf, wird deutlich, wenn man in dieser Jahreszeit mit offenen Augen dort spazieren geht. Das ist wohl auch von der Mehrzahl der Liebhaber dieser vierreihigen Allee unbestritten. Doch die Pläne zur Erneuerung des Naturdenkmals, die im November vorgestellt wurden, sind vielen Schlängern zu Recht übel aufgestoßen.
Denn damit hätte es die Allee in der heutigen Form schon in wenigen Jahren nicht mehr gegeben. Bis auf wenige alte Bäume, die als Zeitzeugen, vornehmlich in der äußersten Pflanzreihe erhalten worden wären, wären die meisten Buchen der Motorsäge zum Opfer gefallen. Stattdessen sollen Stieleichen gepflanzt werden, die noch Jahrzehnte brauchen werden, um wieder das Bild einer geschlossenen Allee zu vermitteln.
Natürlich ist es wichtig, die Allee für nachfolgende Generationen zu erhalten, aber bitte so, dass diejenigen, die sich jetzt an ihr erfreuen, das auch weiterhin tun können. Deshalb ist es schön, dass CDU und Grüne Änderungen für den Sanierungsvorschlag erarbeitet haben, die auf eine wesentlich moderatere Erneuerung in kleineren Abschnitten hoffen lassen.
Denn dass ein dauerhafter Erhalt dieser faszinierenden Allee nur möglich ist, indem das heutige Erscheinungsbild vorübergehend beeinträchtigt wird, leuchtet nach Vorstellung der fachlichen Argumente gegen eine punktuelle Erneuerung von Bäumen ein. Doch nun scheint ein akzeptabler Mittelweg gefunden worden zu sein. Dazu gibt es ein Bonbon für alle, die die Allee am liebsten zu Fuß oder mit dem Rad genießen: Der entsprechende Weg soll bis zum »Kreuzkrug« verlängert werden.

Artikel vom 11.03.2006