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Rosen und Steine erinnern an Opfer

Einweihung der »Stolpersteine« - Ausstellung von Holocaust-Mahnmalen


Vlotho (bir). »Ich finde es wirklich bewundernswert, dass unsere Ehrenbürgerin Annemarie von Lengerke trotz des Wetters den Weg hierher gefunden hat, um bei diesem Ereignis dabei zu sein«, betonte der erste Vorsitzende der Mendel-Grundmann-Gesellschaft, Helmut Urbschat, am Samstagmorgen. Bei andauerndem Schneefall und eisigem Wind versammelten sich etwa 70 Vlothoer vor dem Weser-Center, um bei der offiziellen Einweihung der »Stolpersteine« dabei zu sein.
»Mit Sicherheit hat das Wetter viele davon abgehalten, zu der Veranstaltung zu kommen, aber es hätte auch keinen Sinn gemacht, diese zu verschieben«, meinte Helmut Urbschat. Allerdings hatten die Organisatoren (Mendel-Grundmann-Gesellschaft und der Verein Moral und Ethik) den Ablauf kurzfristig geändert. Statt wie geplant die Lebensgeschichten der zwölf Menschen, denen die ersten »Stolpersteine« gewidmet sind, direkt vor ihren ehemaligen Wohn- und Wirkensorten zu verlesen, erzählten Schüler des Weser-Gymnasiums die Geschichten vor dem Weser-Center und abschließend vor der Kirche St. Stephan. Bewegung und eindringlich schilderten die Jugendllichen die Schicksale der Juden, die so unendlich viel Leid zu ertragen hatten. Um ihrer zu gedenken, wurde auf jedem Stolperstein eine Rose abgelegt.
Begleitend zu der Einweihung stellten Schüler des Weser-Gymnasiums selbst entworfene Modelle von Holocaust-Mahnmalen in der Markt-Scheune aus. »Wir haben uns im Unterricht mit dem Thema Mahnmale beschäftigt und über das in Berlin gesprochen. Den meisten von uns gefiel es nicht und darüber wurde anschließend so heftig diskutiert, dass unsere Lehrerin meinte, wir sollten eigene Mahnmale entwerfen«, erklärte Ina Babenhauserheide. »Unser Schulleiter Dr. Helmut Heinze kam dann auf die Idee, die Modelle bei der Einweihung der ÝStolpersteineÜ auszustellen«, erinnerte sich Jan Klusmeier. »Und dafür hat er uns jetzt auch versprochen, dass wir nach Berlin fahren und uns das Original-Mahnmal angucken, das überhaupt erst der Auslöser zu unserer Ausstellung war.«

Artikel vom 13.03.2006