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Kommentar


Demokratie kann manchmal richtig frustrierend sein. Da wollen Politiker, will Verwaltung den Bürgern etwas Gutes tun - und die lassen die Initiatoren sozusagen »am langen Arm verhungern« - sprich: zeigen nur wenig Begeisterung für eine Idee oder ein Vorhaben. So geht es in Pr. Oldendorf mit dem Projekt »offene Ganztagsgrundschule«. Erstmals angesprochen wurde das Thema hier vor fast genau drei Jahren. Seitdem gab es Gesprächsrunden mit Experten und Politikern, die für dieses Angebot warben, und parlamentarisch wurden vor rund einem Jahr die Weichen dafür gestellt, indem die Einführung von offenen Ganztagsgrundschulen in Pr. Oldendorf und Börninghausen bei je mindestens 20 Anmeldungen beschlossen wurde.
Im Mai 2005 lagen nur 14 verbindliche Anmeldungen vor. Und viel besser sieht es derzeit mit acht Anmeldungen auch nicht aus. Ob bis Ende März die Schallmauer von 20 Anmeldungen erreicht wird, muss man abwarten - und damit ist angesichts des eher dürftigen Interesses bislang nicht zu rechnen. Vielleicht müssen Kommunalpolitik und Verwaltung in Pr. Oldendorf ganz einfach zur Kenntnis nehmen, dass das Interesse an diesem Angebot nicht groß genug ist, um es finanziell akzeptabel betreiben zu können.
Diese Geschichte lehrt weiter, dass man Menschen nicht zu einem vermeintlichen »Glück« zwingen kann. Und dass manchmal auch häufige Wiederholungen eine Sache (noch) nicht unbedingt attraktiver machen. Wilfried Mattner

Artikel vom 11.03.2006