11.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spedition Vogel investiert Millionen

MB-Vertretung Ostendorf betreibt Nutzfahrzeugzentrum und will Hofmann übernehmen

Von Rüdiger Kache (Text und Foto)
Paderborn (WV). Mit einem Investitionsvolumen von mehr als zehn Millionen Euro baut die Spedition Vogel zwischen Bundesstraße 1 und Barkhauser Straße ein neues Logistikzentrum und verlegt die Firmenzentrale von der Detmolder Straße auf das rund 100 000 Quadratmeter große Grundstück hinter dem Hella-Produktionsgebäude. Gleichzeitig entsteht hier ein Mercedes-Benz-Nutzfahrzeugzentrum der MB-Vertretung Ostendorf (Ahlen), die zurzeit auch über die Übernahme der MB-Vertretung Hofmann mit Insolvenzverwalter und Banken verhandelt.

Oskar Vogel, mit seinem Bruder Günther Geschäftsführer der Spedition Vogel (mehr als 100 Fahrzeuge, 110 Mitarbeiter) und Paul Ostendorf, Geschäftsführer der Mercedes-Benz-Vertretung in Ahlen (280 Mitarbeiter, Niederlassungen in Hamm, Beckum, Soest, Lippstadt und Geseke) stellten gestern gemeinsam die Pläne von Architekt Martin König vor. In sechs Monaten soll der erste Bauabschnitt fertig sein. In spätestens drei Jahren soll ein modernes Logistikzentrum folgen. »Das muss wachsen«, hat Oskar Vogel den zweiten Bauabschnitt aber schon fest im Blick.
Wie Paul Ostendorf gestern mitteilte, sei sein Unternehmen sehr an der Übernahme der bisherigen Hofmann-Standorte Paderborn, Bad Driburg und Delbrück für Mercedes-Personenwagen interessiert und er gehe fest davon aus, dass die Gespräche mit dem Insolvenzverwalter noch im März erfolgreich abgeschlossen werden. »Dies sichert 160 der jetzt noch 200 Arbeitsplätze und alle Auszubildenden werden übernommen.« Der Hofmann-Standort für MB-Nutzfahrzeuge am Frankfurter Weg werde allerdings zeitnah geschlossen, wenn das Nutzfahrzeugzentrum auf dem Vogel-Speditionsgelände gebaut werde.
Durch die Verlagerung der Firmenzentrale von der Detmolder Straße an die B1 sollen rund 30 neue Arbeitsplätze im Speditionsbereich entstehen, erklärte Oskar Vogel. Der alte Standort, an dem sich auch das international bekannte Deutsche Traktorenmuseum befindet, wird von dem Familienunternehmen weiterhin genutzt.
Für die weiterhin wachsende Spedition, die für alle großen deutschen Automobilhersteller und -zulieferer Logistikleistungen erbringt, garantiert die enge Zusammenarbeit mit Ostendorf erhebliche Synergieeffekte bei der Wartung und Pflege der 100 Lastzüge. Dadurch könne man sich im harten Wettbewerb noch intensiver um die perfekte Organisation der Transportkapazitäten kümmern. Vogel: »Jetzt suchen wir noch einen Reifenfachbetrieb, der sich hier ansiedeln möchte.«
Für Vogel und Ostendorf ist das Gelände, auf dem ursprünglich das Bundesbahn-Containerterminal gebaut werden sollte, mit unmittelbarer Autobahnanbindung ideal. Auch der Gleisanschluss könne genutzt werden.
Das Mercedes-Nutzfahrzeugcenter und die ehemaligen Hofmann-Standorte werden künftig von Udo Hinkelmann geleitet. Insgesamt verkauft die Ostendorf-Gruppe, die seit Jahrzehnten als erfolgreicher Partner der DaimlerChrysler AG in der Region tätig ist, pro Jahr 5 000 Fahrzeuge, davon 2 000 Neuwagen.

Artikel vom 11.03.2006