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FCO noch auf Form-Suche

Fußball-Verbandsliga: Angespannte Lage vor dem Derby in Enger

Von Alexander Grohmann
Bad Oeynhausen (WB). Kaum Siege, wenig Tore und viele Fehler: Die Rückrunden-Vorbereitung des FC Bad Oeynhausen verlief alles andere als optimal. Zum Verbandsliga-Derby beim SV Enger-Westerenger reist die Bühlmann-Elf am Sonntag als Außenseiter.

Die Lage ist angespannt: Obwohl der FCO in diesem Jahr noch kein einziges Meisterschaftsspiel bestritten hat, steckt die Mannschaft bereits in der ersten Mini-Krise. Die meisten Testspiele - zuletzt beim SV Avenwedde (0:1) -Êgingen verloren. Kein einziges Mal konnte der FCO über 90 Minuten eine konstant gute Leistung abrufen. »Da passte vieles noch nicht«, weiß auch Trainer Michael Bühlmann.
Für die fehlende Form gibt es plausible Gründe. Bühlmann: »Die Vorbereitung war katastrophal.« Bestes Beispiel: In den vergangenen zwei Wochen konnten die FCO-Kicker nur ein Mal mit Ball trainieren, durch die Platzsperren wurde sonst nur gelaufen. »Da hat Enger den Vorteil, dass sie auf dem Kunstrasen durchgehend trainieren konnten.« »Bühle« sieht den Gastgeber leicht favorisiert. Den Hinspiel-Fehler, als der frisch aufgestiegene FCO zu viel Respekt vor dem SVEW an den Tag legte und 0:2 unterlag, wolle man nicht wiederholen. »Wir dürfen nicht noch einmal so ängstlich spielen.«
Das Derby-Feuer wurde bereits zu Wochenbeginn geschürt: Dass SVEW-Torjäger Steven Jones nach der Saison nicht zum ebenfalls um die Dienste des Stürmers buhlenden FC Bad Oeynhausen, sondern zu Union Minden wechselt, wurde in Enger mit Schadenfreude registriert. Doch andere Personalien wiegen vor dem Anpfiff noch viel schwerer: So treffen mit Mike Schusstzik, David Mespe, Patrizio Porcello und Lukas Dorn gleich vier FCO-ler auf ihren Ex-Klub. Und auch Michael Bühlmann kickte schon für die Engeraner. Brisanz steckt also zur Genüge in diesem Duell.
Außerdem geht es für die ranghöchsten Teams im heimischen Beritt um die Vormachtstellung in der Verbandsliga. Als Tabellensiebten (Enger-Westerenger) und Neunten (FCO) trennen beide Teams nur zwei Punkte. Der Derby-Ausgang könnte eine Art Weichenstellung für die weitere Entwicklung sein. Deshalb: »Wir werden 100 Prozent bei der Sache sein, haben nichts zu verlieren.«
Nach der total verkorksten Vorbereitung muss der FCO es schaffen, schnellstens den Hebel umzulegen. Weder die Abwehr, die vor der Winterpause zum Prunkstück avancierte, sich in diesem Jahr aber bislang sehr fehleranfällig präsentierte, noch das Mittelfeld, in dem sich zuletzt immer wieder Riesen-Löcher auftaten, befinden sich in Hinrunden-Form.
Und im Sturm agierten zuletzt vor allem Lukas Dorn und Pierre Mepitnjuen sehr unglücklich. Dorn hat trotzdem ganz gute Karten auf einen Einsatz von Beginn an. Er dürfte gegen seine Ex-Kollegen schließlich besonders heiß sein.
Beim SVEW fallen Jones, Kusmin, Lucius und Lämmchen aus. Coach Wück: »Mir stehen zur Zeit nur zwölf Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung.« Dennoch setzt er auf Sieg.

Artikel vom 11.03.2006