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Von der Metallarbeit
bis zum Selbstbildnis

Zwei Nachwuchskünstler im Elsbach-Haus

Von Hartmut Horstmann
Herford (HK). Der rote Faden ist der Mensch. Ansonsten zeichnen sich die Arbeiten des gebürtigen Herforders Sebastian Fäth durch Vielfalt aus. Gemeinsam mit der Metallgestalterin Silke Wrede stellt der 27-Jährige im Elsbach-Haus aus.

Sebastian Fäth hat gerade sein Grafik-Studium an der Hildesheimer Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst abgeschlossen. »Rüstzeug« hat er seinen Beitrag betitelt. Gezeigt werden neuere Leinwandarbeiten, die mit älteren Werken (zum Beispiel Collagen) kombiniert werden. Bewusst hat Fäth auf ein streng vorgegebenes Thema verzichtet. Was war? Was wird sein? Diese Fragen stellt sich der Künstler nach Abschluss seines Studiums. Und: Welches »Rüstzeug« bringt er mit?
Eine inhaltliche Linie findet sich trotzdem. Das eigene Erwachsenwerden spiegelt sich in den Arbeiten. Es geht um die Suche nach sich selbst, um die Orientierung an Vorbildern, die einen begleiten, bis sie für den Heranwachsenden wertlos geworden sind.
In vollkommen anderen Genres bewegt sich Silke Wrede, die ebenfalls in Hildesheim studiert hat und ihr Diplom im Bereich Metallgestaltung gemacht hat. Die Künstlerin setzt in ihren Metallbildern auf den Kontrast der verschiedenen Materialien, wobei vor allem der Rost für eine besondere Note sorgt. Rost stehe für Leben und Vergänglichkeit, sagt Wrede. Die Spuren der Bearbeitung bleiben sichtbar. So werden die Schweißnähte nicht kaschiert, sondern extra noch herausgearbeitet.
Als Gegenpol zum Metall fungieren die Glas-Elemente auf den Bildern. Das empfindliche Glas stelle eine Art Fenster der Hoffnung dar. Ferner zeigt die 27-Jährige, die mit Fäth schon zwei Mal ausgestellt hat, Schmuck. Aus Möbeln können Ringe werden - Originelles, das laut Wrede den Anspruch hat, den Menschen zu schmücken.
Die Ausstellung bis zum 29. April im Elsbach-Haus wird an diesem Samstag um 16 Uhr eröffnet. Die Einführungsrede hält Georg-Michael Kramer von der Kunstschule Kramer in Löhne.

Artikel vom 11.03.2006