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Tanztempel als
Kunstobjekt

Realschüler von MARTa inspiriert

Von Vanessa Bökemeier
Herford (HK). Jugendliche und Museen - zwei Begriffe, die nicht unbedingt miteinander harmonieren. Doch die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 der Ernst-Barlach-Realschule haben sich von der außergewöhnlichen Baukonstruktion von Herfords bekanntestem Museum inspirieren lassen: Sie haben den wenig ansehnlichen Tanztempel »Go Parc« à la MARTa umgestaltet.

Die 30 Werke der Mädchen und Jungen sind seit Freitag im MARTa-Foyer zu sehen. Die Ausstellung kann bis zum 23. März besucht werden.
50 Schüler zweier Kunst-Differenzierungskurse begaben sich auf die Spuren des kalifornischen Stararchitekten. Innerhalb von zwei Monaten haben die 15- bis 18-jährigen »Nachwuchs-Gehrys« unter Anleitung von Kunstlehrerin Anna Bartsch in Einzel- oder Gruppenarbeit ihre Ideen verwirklicht. »Als Vorlage für die Projekte diente der Herforder Go Parc, den die Schülerinnen und Schüler in MARTa-Form umgestalten sollten«, berichtet Anna Bartsch. »Zunächst wurden Skizzen angefertigt, dann übertrugen wir diese mit Hilfe von Wellpappe, Drähten, Kies, Klebepistole oder Alufolie in ein eigenes Modell«, schildern Marietta Meyer (16) und Wibke Elendt (15) den Entstehungsprozess ihres Werkes mit dem schönen Namen »La Luna«. Sergej Lorei (18) hat den Go Parc als »Pyramide« entworfen: »Ich habe meiner Phantasie freien Lauf gelassen und wurde dabei vom orientalischen Flair Ägyptens inspiriert.«
Um ihren Arbeiten einen besonderen Ausdruck zu verleihen, konnten die Nachwuchskünstler die Objekte mit Farben oder bunten Lacken verzieren. »Anhand von verschiedenen Kriterien wurden dann Gestaltungselemente wie zum Beispiel der Lichteinfall, die Bögenform von Dach und Wänden oder die Originalität der einzelnen Kunstwerke benotet«, erklärt die Projektleiterin. Durch ihre Initiative entstand die Zusammenarbeit mit MARTa-Geschäftsführer Hans-Jörg Gast, der sich, wie Museumsdirektor Jan Hoet, von der Kreativität und dem künstlerischen Engagement der Jugendlichen begeistert zeigte. Auch Schulleiter Rainer Voßmeier sieht in dem Projekt »eine Möglichkeit zur Anbindung an die lokale Kunstszene«.
Nun warten die Schüler gespannt auf Reaktionen. Wenn die Pläne eines Tages realisiert werden, hätte Herford einen »MARTa-Go Parc«. Nichts ist unmöglich...

Artikel vom 11.03.2006