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Gartenschau
geplant mit
Themen-Parks

Hallmann-Studie kaum verändert

Von Meike Oblau
Rietberg (WB). Kommt die Landesgartenschau 2008 nach Rietberg, dürfen sich die Menschen auf drei »Themenparks« freuen. Das aktuelle Gartenschau-Konzept ist beinahe deckungsgleich mit der Machbarkeitsstudie, die Professor Heinz W. Hallmann bereits im Jahr 2001 der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. »An dem Konzept von damals hat sich nicht viel geändert«, bestätigte Gerd Muhle, Fraktionsvorsitzender der SPD, dem WESTFALEN-BLATT.

Mit Ausnahme einiger Grundstücke, für die die Stadt kein Kaufrecht mit den Besitzern aushandeln konnte, soll die »Laga« im Großen und Ganzen nach Hallmanns Entwürfen gestaltet werden, falls Rietberg Ende März den Zuschlag erhält. Auch Gerd Muhle äußerte gestern nochmals sein Unverständnis darüber, dass Bürgermeister André Kuper am Dienstagabend die eigentlich als offizielle Info-Veranstaltung geplante Runde mit Axel Horstmann zum Thema Gartenschau zu einem inoffiziellen Termin erklärt hatte. »Er hat nichts Geheimes erzählt. Diese Veranstaltung war keine Fraktionssitzung, sondern eine Parteiversammlung, und die ist bei uns eigentlich grundsätzlich öffentlich. Außerdem hat er den gleichen Vortrag bereits vor etwa 80 Vertretern Rietberger Vereine und vor Rietberger Unternehmern gehalten.« Weder die Finanzierung noch die Hauptschwäche Rietbergs - nämlich die weniger gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr - seien ein Geheimnis.
Anhand der Machbarkeitsstudie, die bereits 2001 öffentlich vorgestellt wurde, wird deutlich, wie der Rietberger Plan für 2008 aussieht. Professor Hallmann hatte die drei Themenparks damals mit den Schlagworten »Lebendige Kulturgeschichte«, »Kultur trifft Natur« und »Neuer Park Rietberg - Neuenkirchen« betitelt. Wichtig ist dem Planer dabei, dass auch Rietbergs wohl schönstes »Fleckchen«, die historische Altstadt, mit in die Gartenschau einbezogen wird.
»Lebendige Kulturgeschichte« Starten könnten die Besucher ihren Gartenschau-Bummel zum Beispiel an der Johanneskapelle an der Delbrücker Straße, die vor einiger Zeit bereits saniert wurde. Hier habe die Kulturgeschichte der Stadt deutliche Spuren hinterlassen, die ehemaligen »Soldaten Gärtens« nahe der Johanneskapelle könnten beispielsweise wieder angedeutet werden. In der Nähe der Johanneskapelle soll einer von drei Großparkplätzen entstehen, Hallmann schlägt in der Machbarkeitsstudie vor, zwei alternative Wege zum von dort aus relativ weit entfernt liegenden geplanten Haupteingangsbereich der Gartenschau im Bereich zwischen Rietberger Schützenplatz und Bauhof-Gelände zu schaffen. Möglich sei ein Shuttleverkehr mit langsamen, elektrogetriebenen Kleinbussen, die die Besucher in die historische Altstadt bringen und Wallanlagen, Rathaus, Kirche und Klostergärten zeigen. Im Innenstadtbereich könnten dann während der Gartenschau beispielsweise in der Emsturnhalle Blumenschauen stattfinden, das dann wohl fertig gestellte Museum Dr. Koch und der Klostergarten sind weitere reizvolle Plätze. Ziel der Shuttlebusse wäre der geplante neue ZOB am Schulzentrum Torfweg, von dort aus wäre der Laga-Haupteingang gut zu erreichen. Aber auch zu Fuß böte sich Besuchern von der Johanneskapelle bis zum Haupteingang eine reizvolle Strecke, nämlich von der großen Höppe aus entlang der Ems. Nahe des Freibades und des Haupteinganges fände dann die Überleitung zum nächsten »Themenpark« statt.
»Kultur trifft Natur« Entlang des Torfweges und am Rande des Vogel- und Naturschutzgebietes soll wie bereits berichtet ein großes Regenrückhaltebecken entstehen, das auch zum Hochwasserschutz dient. Das Rückhaltebecken soll nahe des Schützenplatzes entstehen, möglicherweise mit weiteren kleinen Wasserflächen und Inseln. Ein Stegsystem könnte die Besucher von Insel zu Insel und somit durch den zweiten Themenpark führen. Eingezäunt werden soll das Gelände auf Vorschlag von Professor Hallmann nicht, stattdessen könnten Gräben um das Gelände angelegt werden, so dass der Park nach der Landesgartenschau leicht wieder öffentlich zugänglich gemacht werden kann. Am Regenrückhaltebecken, dem Gartenschau-See, könnte ein Seecafé mit Biergarten entstehen. In den See soll der Dortenbach einfließen.
»Park Rietberg - Neuenkirchen« Hinter dem Feuerwehrgerätehaus könnte der Besucher dann in den dritten Bereich, den »Neuenkirchener Park«, geleitet werden. Kernstück soll hier eine große Veranstaltungsfläche sein. Zudem sind Rosen- und Staudengärten angedacht. In Neuenkirchen ist natürlich zudem ein weiterer Haupteingang geplant. Ein weiterer großer Parkplatz soll an der Markenstraße entstehen. Mit eingebunden werden sollen natürlich auch alle anderen Rietberger Stadtteile, beispielsweise mit Projektthemen.

Artikel vom 09.03.2006